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"Dschungelcamp" "Dschungelcamp": Ekel-Therapie für Wendler und Larissa

Von Martin Weber 18.01.2014, 07:44
Larissa Marolt und Michael Wendler bei ihrer sechsten und letzten „Dschungeltherapie“. Um eine Emetophobie (Angst vor dem Erbrechen) zu überwinden, sollen sie ein fermentiertes Ei essen.
Larissa Marolt und Michael Wendler bei ihrer sechsten und letzten „Dschungeltherapie“. Um eine Emetophobie (Angst vor dem Erbrechen) zu überwinden, sollen sie ein fermentiertes Ei essen. RTL Lizenz

Köln - Die Kandidaten sind eingezogen, die Rolle der schlimmsten Nervensäge ist bereits vergeben und Michael Wendler muss entgegen seiner Ankündigung direkt in die Prüfung: Tag 1 des RTL-„Dschungelcamps“ in der Zusammenfassung.

Multifunktionsgerät der achten Staffel

Wo um Himmels Willen anfangen? Es ist halt, wie das bei Multifunktionsgeräten nun mal so ist, sehr viel auf einmal. Lassen wir’s also einfach raus. Macht Larissa Marolt ja auch. Vereint jetzt schon in sich die schlimmsten Eigenschaften von solch Dschungelcamp-Koryphäen wie Georgina Fleur, Sarah Knappik, Giulia Siegel und Joey Heindle. Ist zickig, vorlaut, ungezogen und definitiv nicht die hellste Kerze auf der Torte. Faselt von den Aborigines als „Ureinwanderer“. Hört nicht zu, plappert andauernd dazwischen, hat Logorrhoe. Leidet aber nicht darunter.

Wir schon. Spürt sich selbst nicht. Wir sie schon. Merkt nicht, wenn sie im Nullkommanichts für zehn nervt. Wir schon. Kann selten einmal ausatmen, ohne etwas zu sagen. Was sie dann sagt, ist zu 98,98 Prozent Unsinn. Und schuld im Camp, egal an was, sind sowieso immer die anderen. Selbsteinschätzung und Fremdwahrnehmung sind sich in Marolts Leben bisher nicht begegnet. Und wer bisher dachte, dass der Homo sapiens auf einer soliden bis mitunter ganz guten Entwicklungsstufe angekommen ist, muss möglicherweise radikal umdenken. Bei Larissa Marolt gilt jedenfalls: Parken in der evolutionären Sackgasse ist ihr Ding. Kinderleichte Prognose: Wenn die Göre aus Österreich so weitermacht, ist sie die erste Woche hindurch für die Dschungelprüfungen gebucht. 

Erschreckende Erkenntnis des ersten Dschungeltags

Gegen Larissa Marolt wirkt derdiedas Wendler glatt sympathisch. Hoffentlich verwächst sich dieses Gefühl wieder, das muss wieder weggehen! Wo kommen wir denn da hin, wenn einem so eine eindimensionale Angebergestalt wie derdiedas Wendler sympathisch ist?   

Klekih-petra des Camps

Ganz klar Winfried Glatzeder. Erklärt Larissa ruhig, besonnen und in leicht verständlichen Worten, wie sie vorgehen muss, wenn sie unfallfrei den Reißverschluss ihres Rucksacks öffnen möchte. Würde ihr bestimmt auch mit einer Engelsgeduld verklickern, dass man eine Tagesdecke ohne Weiteres auch nachts benutzen darf. Entzog sich konsequent den Dankbarkeitsbekundungen von Larissa und ließ sich nicht von ihr umarmen. „Du nervst uns jetzt schon alle sehr, streng dich mal ein bisschen an.“

Ist seit mehr als 45 Jahren im Film- und Theatergeschäft, der Herr Glatzeder – und muss trotzdem zugeben: „So einen Menschen habe ich noch nicht gesehen.“ Ohne Frage der Klekih-petra des Camps (für die jungen Hüpfer in der Leserschaft: das war Winnetous Lehrer), so weiß wie weise.

Analyse des ersten Dschungeltags

Wird geliefert von Jochen Bendel. „Larissa ist gerade angekommen, aber ihr Gehirn ist noch nicht da.“ Auch wenn man nicht allzu vorschnell urteilen soll: Wir haben da noch nicht mal mehr Resthoffnung, dass diesbezüglich etwas nachgeliefert wird. Denn: Woher nehmen und nicht stehlen?

Aktuelle Überraschungspunktsieger

Ganz klar Melanie Müller und Jochen Bendel. Unter anderem deshalb, weil sie beide derdiedasden Wendler durchschauen und ihm auch gleich mitteilen, was sie von seinen koketten Ankündigungen halten, das Camp schnell wieder zu verlassen: nichts. Die Frau, die seit ihrer Teilnahme beim „Bachelor“ ein bisschen weniger unbekannt ist, mag grotesk aufgepumpte Brüste haben und schlimm wasserstoffblondiert sein – blöd ist sie deshalb noch lange nicht. Und wer hätte gedacht, dass Jochen Bendel jederzeit sehr trocken witzig sein kann?       

Larissaphobie, die

Neu entdeckte zwanghafte Angstvorstellung. Erstmals millionenfach bei Fernsehzuschauern aufgetreten, die am Freitag, 17.01.2014, von 21.15 Uhr bis 0.00 Uhr RTL eingeschaltet hatten.

Derdiedas Wendler

Singt seit vielen Jahren schlimme Kirmestechnoschlager. Hält sich trotzdem für den Größten, Besten, Schönsten. Sagt dann in einem Einspieler völlig ironiefrei „Ich bin die geilste Sau der Welt“. Zieht Melanie Müller mit den Augen aus und geifert ihr „Ich bin nudistisch veranlagt“ entgegen. Absolviert später die erste Dschungelprüfung ruhig, konzentriert und ohne jedwedes Gejammer. Zurück im Camp, hält er sich wieder für den Größten, Besten, Schönsten. Und den Geilsten sowieso.

Möchten wir in den kommenden Tagen wirklich erfahren, was da wo irgendwann bei derdiedasdem Wendler so alles schiefgelaufen ist respektive weiterhin schieflaufen wird?  

Weibliche Häme des Tages

„Wenn der Wendler will, dass keine Kameras auf ihn gerichtet sind, soll er wieder zum Echo gehen. Da hat er das Problem nicht.“ Sonja Zietlow kommentiert den Wunsch von derdiedas Wendler, nach der Dschungelprüfung bei der Rückkehr ins Camp nicht gefilmt zu werden.

Männliche Häme des Tages

„Das ist das erste Mal, dass er mit einem Hubschrauber landet, ohne dass er danach einen Baumarkt eröffnen muss.“ Daniel Hartwich bewertet die Tatsache, dass derdiedas Wendler zusammen mit den anderen Kandidaten per Hubschrauber ins Camp geflogen wurde.

Häme in stereo

„Das ist der prominente Gebärdendolmetscher aus Dinslaken“. Sonja Zietlow und Daniel Hartwich beschreiben die Choreografie, die derdiedas Wendler bei seinem Hit „Sie liebt den DJ“ regelmäßig zur Aufführung bringt.

 

 

 

 

  

 

Elf Kandidaten gehören zum Ensemble der achten RTL-Dschungelshow „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“
Elf Kandidaten gehören zum Ensemble der achten RTL-Dschungelshow „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“
dpa Lizenz
Unsere Autoren Philip Sagioglou, Annika Leister und Martin Weber (v.l.) berichten im Wechsel über das Dschungelcamp. 
Unsere Autoren Philip Sagioglou, Annika Leister und Martin Weber (v.l.) berichten im Wechsel über das Dschungelcamp. 
Worring, Fotolia Lizenz