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Museen Deutsche Architektin bringt New Yorker Museum zurück

Die Frick Collection gehört zu den bedeutendsten Museen New Yorks, aber war jahrelang nicht wie gewohnt zu sehen. Jetzt meldet sich das Museum größer als je zuvor zurück - auch dank zweier Deutscher.

Von dpa 13.04.2025, 09:51
Die Frick Collection wurde von einer deutschen Star-Architektin renoviert.
Die Frick Collection wurde von einer deutschen Star-Architektin renoviert. Christina Horsten/dpa

New York - Komplett renoviert von der deutschen Star-Architektin Annabelle Selldorf und mit dem Deutschen Axel Rüger als neuem Direktor an der Spitze öffnet die New Yorker Frick Collection am 17. April wieder ihre Türen. 

Das Museum an der noblen Upper East Side war Anfang 2020 während der Coronavirus-Pandemie geschlossen worden. Während der bereits zuvor geplanten Renovierungsarbeiten war ein Teil der Werke von der Renaissance bis zum 19. Jahrhundert dann zwischenzeitlich im wenige Straßenblocks entfernten brutalistischen Gebäude des Architekten Marcel Breuer gezeigt worden, das früher das Whitney Museum für amerikanische Kunst beheimatet hatte. 

Meisterwerke von Rembrandt bis Vermeer 

Das Besondere an der Frick Collection sind einerseits die ausgestellten Meisterwerke von Künstlern wie Giovanni Bellini, Francisco de Goya, El Greco, Rembrandt, Auguste Renoir, William Turner und Jan Vermeer. Andererseits zieht schon allein das Gebäude viele Besucher an.

Der Stahl-Magnat Henry Clay Frick (1849-1919) ließe die Villa zwischen 1912 und 1914 direkt am Central Park errichten. Sie nimmt inklusive Garten fast einen ganzen Häuserblock ein. Nach dem Tod von Frick und seiner Frau Adelaide wurden Haus und Kunstsammlung zum Museum umgewandelt, das 1935 eröffnete.

Selldorf hat das Gebäude nun komplett renoviert - unter anderem ein Café hinzugefügt und erstmals auch das obere Stockwerk für Besucher zugänglich gemacht. Die 220 Millionen Dollar (etwa 200 Millionen Euro) teure Renovierung lasse das Museum „erstrahlen“ und sei eines „New Yorker Schatzes würdig“, jubelte die „New York Times“. 

Selldorf: „Wunderbares“ und „sehr emotionales“ Projekt

Für sie sei es ein „wichtiges, wunderbares, großes Projekt“ und die Endphase der Renovierung „sehr emotional“ gewesen, sagte Selldorf, die unter anderem gerade auch die National Gallery in London umgebaut hat, der Deutschen Presse-Agentur. 

„Unsere Projekte, unsere Gebäude sind geprägt davon, eine gewisse Selbstbewusstheit zu haben, die nicht darauf beruht, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sondern eher ein langsames Aroma vergeben“, sagte die in Köln geborene Architektin weiter. „In meiner Welt geht es um Tageslicht, geht es um Proportionen der Räume, geht es darum, wie man von einem Raum zum nächsten kommt und auch wie man eine gewisse Zeitlosigkeit erhalten kann.“

Frick-Direktor Axel Rüger leitete zuvor die Royal Academy of Arts in London und das Amsterdamer Van-Gogh-Museum. Er hat den Posten in New York vor kurzem von seinem amerikanischen Vorgänger Ian Wardropper übernommen.