Comödie Dresden Comödie Dresden: Gelungene Bühnen-Premiere für «Rentner haben niemals Zeit»

Dresden/dpa. - Mit nicht enden wollendem Applaus ist amFreitagabend die Premiere des Stücks «Rentner haben niemals Zeit» inder Dresdner Comödie über die Bühne gegangen. In Anlehnung an dieDDR-Fernsehserie dreht sich auch im Theater alles um Rentner Paul,wie einst im TV vom inzwischen 90-jährigen Herbert Köfer gespielt.
Der hält wie früher die Nachbarschaft in der Laubenkolonie«Ulenhorst» auf Trab, hilft, wo er kann, und kämpft mit den Tückender Gegenwart - allerdings fehlt ihm seine Frau Anna. Die damaligeAnna-Darstellerin Helga Göring war 2010 gestorben. Dafür hatte Köfermit Ingeborg Krabbe als Nachbarin Elvira einen anderen Fernsehstaraus dem Osten an seiner Seite. Mit Dörit Gäbler (68) und Uwe Karpa(65) stehen weitere Publikumslieblinge auf der Bühne.
Direktor Olaf Maatz brachte es für die begeisterten Zuschauer aufden Punkt: «Wenn wir mit 90 Jahren so fit sind wie Sie, dann habenwir alles richtig gemacht.» Köfer hatte während der zweistündigenVorstellung bei tropisch anmutenden Temperaturen kaum eine Ruhepause,sein T-Shirt trug denn auch die Aufschrift «Rentner im Einsatz».Einen Gruß für seine verstorbene TV-Partnerin Helga Göring hatte erauch auf Lager: «Ach Anna, ich schwitze, und du guckst», sagte er genHimmel und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Bis zum 25. September sind noch 24 Vorstellungen geplant, derVorverkauf läuft nach Auskunft des Theaters gut. Christian Kühn hattedie Serie unter Mitarbeit von Köfer für die Bühne eingerichtet. Inder DDR lief «Rentner haben niemals Zeit» 1978 und 1979. Insgesamtgab es 20 Folgen über den Alltag des vielbeschäftigten Rentnerpaares.Köfer und seine Filmpartnerin Helga Göring wurden zuPublikumslieblingen, der Name der Serie zu einem geflügelten Wort.
«Natürlich ist es eine Komödie, aber wir haben uns auch nichtgescheut, Nachdenklichkeit reinzubringen. Vielleicht kommt den Leutenauch mal eine Träne, das gehört zum Leben», hatte Köfer, der indiesem Jahr sein 70-jähriges Bühnenjubiläum beging, während derProben erklärt. Am Schluss des Stückes finden Rentner Paul undNachbarin Elvira zusammen. Gemeinsam stellen die jung gebliebenen,agilen Alten schließlich ein Geschäft mit T-Shirts auf die Beine. Dienicht ganz Ernst zu nehmende Moral hatte Dorit Gäbler (68) parat:«Ich bin Rentner, und das ist gut so.»