Cloud Atlas Symphony Cloud Atlas Symphony: Musik zu Tom Tykwers Film wird in Halle uraufgeführt
Halle (Saale)/MZ. - Tykwer war völlig erstaunt, dass am Sonntag zur Welturaufführung der "Cloud Atlas Symphony" von Gene Prisker im Rahmen des Impuls Festival für neue Musik in Sachsen-Anhalt so viele Besucher in die Georg-Friedrich-Händel-Halle gekommen waren. Dabei kennt das Publikum seinen neuen Film "Cloud Atlas" noch gar nicht.
Selbst die Musiker des MDR-Sinfonieorchesters, die im Juli 2011 eine Woche lang in Leipzig die Musik zum Film aufnahmen, hatten erst gestern die Gelegenheit, den Film von Tom Tykwer und den Wachowski-Geschwistern zu sehen. Am Donnerstag startet "Cloud Atlas" in den deutschen Kinos.
Auf das MDR-Sinfonieorchester waren die Filmemacher schon länger aufmerksam geworden. Dessen neuer Chefdirigent, der in Estland geborene und in den USA aufgewachsene Kristjan Järvi, ist mit dem in Leningrad geborenen und ebenfalls in den USA aufgewachsenen Komponisten Gene Pritsker befreundet. Tykwer und Pristker arbeiten seit etlichen Jahren zusammen, da Pritsker die Orchestrierung von Tykwers Filmmusiken übernommen hat.
An der Filmmusik zu "Cloud Atlas" arbeitete Tykwer erneut mit Johnny Klimek und Reinhold Heil zusammen. Tykwers Ideen zur Musik seiner Filme entstehen zuerst am Keyboard. Gene Pritsker hat innerhalb eines Monats die "Cloud Atlas Symphony" fertiggestellt. Für ihn fast Alltag: "Ich komponiere jeden Tag." Wichtig war für ihn bei der Komposition das Einhalten der "Fine Line". "Das Buch ist ein Kunstwerk und der Film ist ein Kunstwerk für sich", erzählt Pritsker. So baute er höchst raffiniert die Elemente der Filmmusik in die knapp eine Stunde dauernde Sinfonie ein, die man in der Tat als Krönung des filmischen Gesamtwerkes sehen kann und die vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Um eine Zugabe kam Järvi nicht rum. "Cloud Atlas" beruht auf dem gleichnamigen Bestseller von David Mitchell und erzählt eine sich über 500 Jahre erstreckende Geschichte um zu beweisen, dass alles in unserem Leben die Zeit überdauernd geheimnisvoll miteinander verbunden ist. "Die Schauspieler reden nach einem Jahr immer noch über den Film", freut sich Produzent Arndt. Denn die Stars der Besetzung - unter anderen Tom Hanks, Halle Berry und Hugh Grant - sind in sechs verschiedene Rollen geschlüpft und haben, wie Tom Tykwer berichtete, die Dreharbeiten sehr genossen.
Vier Jahre haben Tykwer und die Geschwister Wachowski ("Matrix") an dem Projekt gearbeitet: "Wir waren jeden Tag zusammen."
Schon lange wollte man zusammenarbeiten und mit "Cloud Atlas" habe man das passende Projekt dafür gefunden. 173 Finanzpartner haben die Filmemacher dafür gewonnen und mit 100 Millionen US-Dollar ist es die bisher teuerste deutsche Kinoproduktion.
Arndt ist zu recht stolz darauf, dass sich fast alle deutschen Förderungsanstalten - darunter die Mitteldeutsche Medienförderung - an der Finanzierung dieses fantastischen und bildgewaltigen Filmes beteiligten, den Hollywood nicht realisieren wollte. Gedreht wurde unter anderem bei Meißen in Sachsen.
Der Film "Cloud Atlas" startet am Donnerstag in den deutschen Kinos.