Berlin Berlin: Schauspieler Friedrich Schoenfelder gestorben

Berlin/dapd. - Schoenfelderspielte Hunderte Rollen auf der Bühne und im Fernsehen. Besondersgern wurde er als Gentleman besetzt. Begehrt war er wegen seinermarkanten Stimme auch als Synchronsprecher.
Zu Schoenfelders größten Erfolgen zählte das Musical «My FairLady», in dem er im Berliner Theater des Westen seit 1961 mehr als1.200 Mal auftrat - zunächst als Oberst Pickering, dann auch alsProfessor Higgins. Bekannt wurde er auch durch seine Rollen in denin den 1960er und 70er Jahren gedrehten Edgar-Wallace-Filmen undseine Auftritte in Theater und Komödie am Kurfürstendamm. AlsSchoenfelders Markenzeichen galten Jahrzehnte lang seine Stimme unddie elegante Erscheinung. Seine letzte Rolle spielte Schoenfelder imJahr 2008 am Berliner Renaissance-Theater im Stück «November».
Berlins Regierender Bürgermeister, Klaus Wowereit (SPD), äußertesich betroffen über Schoenfelders Tod. Über Jahrzehnte habe derSchauspieler als Grandseigneur und Gentleman überzeugt. Bis ins hoheAlter habe Schoenfelder die Berliner und die Theaterwelt überhauptbeeindruckt und begeistert, fügte der Regierungschef hinzu.
Zwtl.: Mit 91 Jahren als Major in «Die Pension Schöller»
«Theaterspielen war für ihn keine Frage des Alters», hieß es indem Nachruf von Theater und Komödie am Kurfürstendamm. An dem Haushatte er zuletzt im Alter von 91 Jahren in «Pension Schöller» aufder Bühne gestanden. Die Rolle sei ihm auf den Leib geschnittengewesen, ein zackiger Major, der mit seiner markanten Stimme bis indie letzte Reihe mühelos zu hören war, unterstrich der langjährigeChef der beiden Kudamm-Bühnen, Jürgen Wölffer.
An den Häusern spielte Schoenfelder unter anderen zusammen mitGeorg Thomalla, Harald Juhnke, Peer Schmidt, Gisela Uhlen, EdithHancke und Klaus Sonnenschein. Wölffer unterstrich: «Nun fehltwieder ein Freund».
Auch das Renaissance-Theater Berlin trauert um den «Kavalier deralten Schule, auf der Bühne und der Leinwand, aber auch im Leben».Man werde den «Grandseigneur der Bühnenkunst» und «einen derbeliebtesten deutschen Schauspieler des letzten Jahrhunderts» nichtvergessen, teilte das Theater auf seiner Internetseite mit. ImRenaissance-Theater begeisterte Schoenfelder zuletzt im Mai 2010 mitdem Leseabend «Begegnungen und Abschiede» das Publikum. Damals laser selbst verfasste Briefe an verstorbene Kollegen und Weggefährten.