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Berlin Berlin: Mario Barth füllt Olympiastadion mit 70.000 Fans

Von Haiko Prengel 17.07.2011, 09:27
Der Comedian Mario Barth am Samstag zum Abschluss der Stadiontour im Olympiastadion in Berlin. (FOTO: DPA)
Der Comedian Mario Barth am Samstag zum Abschluss der Stadiontour im Olympiastadion in Berlin. (FOTO: DPA) dpa

Berlin/dpa. - Seine Gags ziehen noch immer. KomikerMario Barth hat am Samstag zum zweiten Mal das BerlinerOlympiastadion gefüllt. Vor 70.000 Zuschauern gab der 38-Jährigeseine typischen Scherze über Frauen- und Männer-Klischees zum Besten.Gelangweilt zeigte sich das Publikum nicht, im Gegenteil: Die Massenbejubelten frenetisch jede Zote. Dass der Mann, der als Deutschlandserfolgreichster Komiker gilt, seinen Zenit angeblich überschrittenhat, war nicht zu erkennen.

«Es ist so geil, ich freu' mich wirklich», begrüßte Barth dasPublikum, das hauptsächlich aus Pärchen bestand. Als Bühnenbild hatteder Comedian wieder das Schlesische Tor in seinem HeimatstadtteilKreuzberg gewählt. Pünktlich um 20.15 Uhr fuhr er mit einer gelbenU-Bahn-Attrappe vor.

Barth begann sein Programm, mit dem er schon seit 2009 durchDeutschland tourt: «Männer sind peinlich, Frauen manchmal auch!» Alsoerst einmal die Anekdote vom gemeinsamen Mallorca-Urlaub mit seinerlangjährigen Freundin: Für 14 Tage habe die zig Koffer mit Klamottenvollgepackt, wie jede Frau. Und die Männer? «Flaschenöffner, mehrbrauchen wir nicht», rief Barth in die Arena. Die Menge grölte.

Mario Barth ist schon ein Phänomen. «Weeßte, meine Freundin»,«Kennste, wir Männer» - seit Jahren gestaltet er die Abende mitstereotypen Geschichten über das Unverständnis der Geschlechter. EineEndlos-Schleife, aber die Leute finden es zum Brüllen komisch. Heidiund Matthias etwa reisten aus Kassel an, um Barth zu sehen. «Er isteinfach so witzig», sagte Heidi - gerade live, mit seiner Gestik undMimik. Und Barths Dauerthema Frauen/Männer, da sei einfach «vielWahres dran», meinte Heidi und Matthias nickte. Die beiden sind seitsechs Jahren verheiratet.

2008 war Mario Barth in der Hauptstadt schon einmal vor 70 000Zuschauern im Olympiastadion aufgetreten. Damit kam er ins GuinnessBuch der Rekorde. Nach Quoteneinbrüchen seiner Fernsehshow«Willkommen bei Mario Barth» bescheinigten Kritiker dem Comedianzuletzt, dass der «Abstieg» begonnen habe.

Karten für seine Shows würden verramscht - zwei zum Preis füreine, schrieb am Freitag das Magazin der «Süddeutschen Zeitung».Barths Management dementierte: Bei den «wenigen Tickets» zuvergünstigten Preisen habe es sich um Einzelaktionen gehandelt.Insgesamt seien bei der Stadien-Tour 210 000 Tickets regulär verkauftworden.

Die «Comedy-Stadion-Tour 2011» hatte Barth Anfang Juni in derCommerzbank-Arena in Frankfurt am Main gestartet. Die Show imBerliner Olympiastadion bildete den Abschluss. Wegen derungebrochenen Nachfrage nach «Weltklasse-Comedy» wurden aber schonzehn Zusatzshows im Herbst angekündigt. 2012 soll es dann ein neuesLive-Programm geben. Dem Vernehmen nach geht es wieder hauptsächlichum Männer und Frauen.