Archäologie Archäologie: Die Königin von Saba und die Bundeslade
Hamburg/dpa. - Spuren der legendären Königin finden sich in der Bibel, im Koran und der äthiopischen Kebra Nagast. In diesem Buchüber die Abstammung des früheren äthiopischen Herrscherhauses wirdauch berichtet, wie die sogenannte Bundeslade nach Äthiopien gekommensein soll.
Der äthiopischen Legende zufolge hieß die Königin Makeda. GinaLollobrigida gab der Herrscherin 1959 im US-Monumentalfilm «Salomonund die Königin von Saba» ein Gesicht. Dem Film und der Legende nachreiste sie etwa 950 vor Christus mit kostbaren Gastgeschenken an denHof des weisen Königs Salomon von Israel. Der König erlag angeblichden Verführungskünsten der geheimnisvollen Schönen. Der Besuch bliebnach äthiopischer Darstellung nicht ohne Folgen. Ihr gemeinsamer SohnMenelik soll der Urvater aller 225 äthiopischen Könige und Kaisersein.
Über den Verbleib der biblisch überlieferten Bundeslade gibt esverschiedene Mutmaßungen. Nach äthiopischer Überzeugung befindet sichdie Truhe mit den Steintafeln der zehn Gebote, die Mose dem AltenTestament zufolge von Gott erhalten haben soll, seit langem in derheiligen Stadt Aksum. Dort wird sie verhüllt in der Kirche derHeiligen Maria von Zion aufbewahrt. Angeblich hat sie ein Gefolgsmannvon Menelik aus dem Tempel in Jerusalem entwendet, als der Königssohnals junger Mann seinen Vater Salomon besuchte.
Nach anderen Vermutungen ist die sagenumwobene Bundeslade, derengeheimnisvolle Geschichte immer wieder zu Romanen und Filmen anregte,verschollen, seit die babylonischen Eroberer Jerusalems 586 vorChristus den Tempel plünderten. Der Abenteuerfilm «Jäger desverlorenen Schatzes» (1981) mit Harrison Ford als Indiana Jonesbrachte das Thema Bundeslade Millionen Kinobesuchern näher.