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007-Premiere in Berlin 007-Premiere in Berlin: Pierce Brosnan und Halle Berry umjubelt

Von Andreas Rabenstein 21.11.2002, 12:30
James Bond-Darsteller Pierce Brosnan und die Schauspielerin Halle Berry posieren auf einem Fototermin für den neuen James Bond-Film «Stirb an einem anderen Tag» am Mittwoch in Berlin (Foto: dpa)
James Bond-Darsteller Pierce Brosnan und die Schauspielerin Halle Berry posieren auf einem Fototermin für den neuen James Bond-Film «Stirb an einem anderen Tag» am Mittwoch in Berlin (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Mit viel Jubel und begeisterten Rufen sind James- Bond-Darsteller Pierce Brosnan und Oscar-Preisträgerin Halle Berry bei der Premiere des neuen 007-Abenteuers in Berlin empfangen worden. Die beiden Stars präsentierten am Mittwochabend am Potsdamer Platz das 20. Abenteuer des legendären englischen Geheimagenten: «Stirb an einem anderen Tag». Unter den rund 1600 Premierengästen waren auch Model Nadja Auermann, Komiker Otto, die Schauspieler Jürgen Vogel und Horst Buchholz und Boris Beckers Ex-Frau Barbara.

«Pierce, Pierce», riefen die überwiegend jugendlichen Fans hinter den Absperrgittern am Potsdamer Platz, während Brosnan, Halle Berry und Regisseur Lee Tamahori durch ein Tor aus nachgebauten roten Laserstrahlen schritten. Brosnan im blauen Anzug und schwarzen Hemd und Halle Berry in dunkelblauen Nadelstreifen nahmen sich in beißender Kälte allerdings nur wenig Zeit für die Autogrammjäger und verschwanden recht zügig im Kino. «Natürlich liebe ich diese Rolle», sagte Brosnan. «Schnelle Autos und schöne Frauen - das ist doch wunderbar.»

Oscar-Preisträgerin Halle Berry («Halle - so wie Sally») meinte mit einem Lächeln: «Es war ein großer Spaß, besonders nach den Dreharbeiten zu "Monsters Ball", die emotional sehr hart waren.» Niemals hätte sie früher gedacht, dass sie einmal ein Bond-Girl spielen würde. «Das ist eine große Ehre für mich. Auch wenn mein erster Auftritt in einem Bikini stattfindet», sagte sie und spielte damit auf ihr Auftauchen aus dem Ozean an - eine Hommage an Ursula Andress Rolle im ersten Bond-Abenteuer vor 40 Jahren.

Auch einige der geladenen Prominenten zeigten sich durchaus angetan von der weiblichen Hauptrolle. «Berry hat super gespielt. Das ist eine gute Rolle - emanzipiert und tough», sagte Star-Model Nadja Auermann bei der Premierenparty im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. «Sowas könnte ich mir auch vorstellen.» Boris Beckers Ex-Frau Barbara meinte: «Wenn mir jemand so eine Rolle anbieten würde, wäre ich nicht abgeneigt.»

Komiker Otto ist da schon weiter: «Ich drehe auch gerade einen Film. "James Blond - Du lachst nur einmal".» Literaturkritiker und «Tagesspiegel»-Herausgeber Hellmuth Karasek outete sich als Bond-Fan: «Es ist faszinierend, wie schamlos er sich jeder politischen Konstellation anpasst, nun sind die Schurkenstaaten dran.»

   40 Jahre nach seinem ersten Film-Einsatz bekämpft James Bond das Böse diesmal vornehmlich in Korea, Kuba und auf Island. Seine Gegner verfolgt er auf Surfbrettern, Luftkissenbooten und in einem unsichtbaren Sportwagen. «Wir wollten einen James-Bond-Film machen, der anders ist. Er sollte härter und rauer als die bisherigen sein», erklärte Brosnan die ungewöhnlich brutalen Szenen, die zu Beginn des Films in einem nordkoreanischen Gefängnis spielen. Mit langen Haaren, Vollbart und ohne die üblichen Brioni-Anzüge muss Bond dort um sein Überleben kämpfen.

Trotzdem beurteilte der deutsche Hollywood-Schauspieler Ralph Moeller («Gladiator») die Charakterdarstellung im neuen Bond eher zögerlich. «Ich mag Pierce Brosnan und er ist ein sehr guter James Bond. Aber bei der ganzen Technik und Produktwerbung geht der Arme ja völlig unter», sagte der Action-Spezialist. «Deswegen mache ich ja so gerne Gladiatorenfilme.»