Berufskrankheit Berufskrankheit: Killer Asbest tötet jedes Jahr hunderte Menschen

Trotz eines Verbots im Jahr 1993 sterben in Deutschland jährlich etwa 1500 Menschen an den Folgen von Asbest. Das berichtet die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im Nationalen Asbest-Profil für Deutschland. Um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen, informieren nationale Asbest-Profile über die Asbestsituation in den Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation.
Asbest ist ein Naturstoff, der als „Wunderfaser“ und „Mineral der tausend Möglichkeiten“ seit mehr als 100 Jahren verwendet wurde. In Deutschland wurden Asbestprodukte laut BAuA bis zum Verbot vor allem im Baubereich genutzt.
Die Gesundheitsgefahren durch Asbest, denen vor allem Beschäftigte ausgesetzt waren, sind seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt. Lungenkrebs in Verbindung mit Asbestose ist seit 1942 in Deutschland offiziell als Berufskrankheit anerkannt.
Oft vergeht eine längere Zeit zwischen der Asbestbelastung am Arbeitsplatz und den gesundheitlichen Folgen. So verstarben im Jahr 2012 laut nationalem Asbest-Profil über 1500 Menschen mit anerkannter Berufskrankheit durch asbesthaltige Stäube. Insgesamt starben zwischen 1994 und 2012 über 26.000 Menschen vorzeitig an den Folgen des Minerals. Die am häufigsten auftretenden Todesursachen sind asbestverursachte Tumore (sogenannte Mesotheliome) sowie Lungen- und Kehlkopfkrebs.
Noch immer sind tausende Menschen gefährdet
Aktuell sind immer noch über 35 Millionen Tonnen asbesthaltiges Material verbaut, meist in Form von Asbestzement. Beim Abriss oder Umbau von Gebäuden können Asbestfasern und -staub freigesetzt werden. Von 2001 bis heute fielen rund vier Millionen Tonnen asbesthaltiger Müll an. Ende 2012 waren immer noch fast 89.000 Beschäftigte in Deutschland mit Asbestprodukten in Kontakt. (Bearbeitung: gs)