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VDA VDA: Wissmann wird die deutsche Autobranche repräsentieren

23.03.2007, 20:35

Hamburg/dpa. - DerCDU-Politiker wird nach dpa-Informationen vom Freitag neuer Präsidentdes mächtigen Branchenverbandes VDA. Sein Vorgänger Bernd Gottschalkhatte vor rund zwei Wochen seinen Rücktritt angekündigt. Als Auslösergilt Druck aus den eigenen Reihen, die ihm zu zögerliches Verhaltenund Fehler in der Klima-Diskussion vorgeworfen haben sollen. AmMontag werden sich der VDA-Vorstand und das Präsidium in Berlin zueiner Sondersitzung treffen, um den neuen Präsidenten offiziell zuwählen.

Zuvor hatte bereits die «Berliner Zeitung» ohne Nennung vonQuellen über Wissmanns Berufung zum Chef des Verbandes derAutomobilindustrie (VDA) berichtet. Die Wahl sei auf Wissmanngefallen, weil dieser über profunde Fachkenntnisse in derVerkehrspolitik verfüge und gleichzeitig hohe kommunikativeFähigkeiten mitbringe. Mit dem neuen VDA-Präsidenten wolle dieAutobranche ihr zuletzt schwaches Profil im Streit um die Senkung desklimaschädlichen Kohlendioxid-Ausstoßes schärfen, schreibt das Blattweiter.

Der baden-württembergische CDU-Landesgruppenchef im Bundestag,Georg Brunnhuber, bestätigte den «Stuttgarter Nachrichten», dass sichdie wichtigste deutsche Industriebranche auf Wissmann als VDA-Präsidenten verständigt habe. Die Entscheidung sei mit Unterstützungvon Bundeskanzlerin Angela Merkel und Unions-Fraktionschef VolkerKauder gefallen. «Das ist eine große Ehre für die ganze Union»,zitiert das Blatt Brunnhuber. Wissmann habe die Rückendeckung vonDaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche, dem Porsche-Vorstandsvorsitzenden Wendelin Wiedeking und des neuen VW-ChefsMartin Winterkorn. Wissmann wird dem Bericht zufolge sein Amt zum 1.Juni antreten und dann auch aus dem Deutschen Bundestag ausscheiden.

Die Zeit drängt, weil der VDA in der Klimaschutz-Debatte nichtohne Führung dastehen will. Zudem veranstaltet der Verband imSeptember in Frankfurt die weltgrößte Automesse IAA. Der VDA vertrittmehr als 500 Unternehmen der Auto- und Zulieferindustrie mit mehr als750 000 Mitarbeitern. Dem 18-köpfigen Vorstand gehören die Managergroßer Autokonzerne und -zulieferer an. Der Präsident wurde bislangalle zwei Jahre neu gewählt.

Der VDA wollte am Freitag den Termin für die Sondersitzung nichtbestätigen. «Kein Kommentar, das ist Sache des Präsidiums», sagte einSprecher. Auch zu möglichen Kandidaten wollte der Verband sich nichtäußern. Die Suche hatte sich schwierig gestaltet, weil andereAutomanager wie der ehemalige BMW-Chef Helmut Panke und der frühereVW-Konzernchef Bernd Pischetsrieder bereits abgewunken hatten.

Aus Verbandskreisen verlautete am Freitag zunächst, auch derfrühere Mercedes-Chef Jürgen Hubbert könnte am Montag zum VDA-Präsident gewählt werden. Nach Informationen aus Branchenkreisenstand der 67-jährige Hubbert auf Grund seines Alters aber nur alsÜbergangslösung zur Verfügung. Sollte kein anderer Kandidatmehrheitsfähig sein, stehe Hubbert als Interimspräsident bereit. Dashatte zuvor auch die «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» berichtet.Zetsche, der als Vertreter der Konzerne im Verbands-Präsidium sitzt,hat dem Vernehmen nach die Kandidatenkür geleitet und auch Hubbertangesprochen.