Traktorenwerk Schönebeck Traktorenwerk Schönebeck: Produktion im insolventen Werk soll wieder anlaufen

Schönebeck/dpa. - Im insolventen Traktorenwerk Schönebeck soll bald wieder produziert werden. Angestrebt werde ein Produktionsbeginn im Februar, sagte der Beauftragte des Insolvenzverwalters, Thomas Heinemann, am Montag der dpa. Der US-amerikanische Investor Fred Ebrahimi hatte zwar im Oktober 2003 einen Kaufvertrag unterzeichnet, aber bislang den Kaufpreis nicht gezahlt. Dehalb werde jetzt parallel mit vier weiteren Interessenten verhandelt, sagte Heinemann. Seit Ende Dezember ruht die Produktion. Zuletzt hatte das Werk 150 Beschäftigte, denen per 31. Dezember 2003 gekündigt wurde.
Es gebe jedoch weitere Gespräche mit dem US-Investor, sagte Heinemann. Einzelheiten dazu nannte er nicht. Im Laufe der Woche will sich auch Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Horst Rehberger (FDP) mit einem Abgesandten Ebrahimis treffen, sagte ein Ministeriumssprecher. Der US-Investor wollte den Standort als Automobilzulieferer neu ausrichten. Auch Aufträge aus dem Stahlbau sollten in Schönebeck abgearbeitet werden.
Das Unternehmen hatte Mitte März 2003 Insolvenzantrag gestellt, Anfang Juni wurde das Verfahren eröffnet. Die ehemalige LandTechnik Schönebeck hatte zu DDR-Zeiten eine Monopolstellung in der Traktorenherstellung. 1999 wurde die Firma von der Doppstadt- Unternehmensgruppe (Velbert/Nordrhein-Westfalen) übernommen. Probleme gab es wegen einer langwierigen Prüfung von Privatbeihilfen durch die EU. Im November 2002 wurden dann zwar rund 36 Millionen Euro genehmigt. Die Entscheidung kam für eine erfolgreiche Entwicklung des Werkes aber anscheinend zu spät.