Traktorenwerk Schönebeck Traktorenwerk Schönebeck: Mit dem Jahreswechsel gingen die Lichter aus

Schönebeck/MZ. - Die Hoffnungen für eine Weiterführung des insolventen Traktorenwerkes Schönebeck werden immer geringer. Allen noch 150 Beschäftigten ist zum Jahresende gekündigt worden. Die Produktion ruht. Auch jene 200 Mitarbeiter, die zunächst von einer Auffanggesellschaft übernommen worden waren stehen ohne Job da. Die Beschäftigungsgesellschaft existiert nicht mehr. Das geht aus einem Bericht der Magdeburger Volksstimme hervor.
Dabei hatte es noch im Oktober nach einem Neustart für das zuletzt zum Landmaschinen- und Umwelttechnikunternbehmen Doppstadt gehörende ehemals größte Traktorenwerk der DDR ausgesehen. Damals präsentierte der Insolvenzverwalter den US-Investor Fred Ibrahimi, der dem Standort eine neue Zukunft geben wollte. Nach dessen Plänen sollten 150Arbeitsplätze im Werk erhalten und perspektivisch sogar bis zu 350 weitere geschaffen werden. Dem Vernehmen nach war neben dem Bau von Kleintraktoren die Neuausrichtung des Unternehmens als Zulieferer für die Automobilindustrie vorgesehen. Ein entsprechender Vertrag wurde zwar unterschrieben. Bis heute ist nach Angaben der IG Metall jedoch kein Geld geflossen. Auch fehle bislang ein schlüssiges Unternehmenskonzept.
Das Magdeburger Wirtschaftsministerium sieht nach Aussage von Staatssekretär Rudolf Bohn derzeit keine Handhabe einzugreifen. "Der Investor muss sich artikulieren. Erst dann könne wir über weitere Schritte nachdenken", sagte er der Volksstimme.
Das Schönbecker Unternehmen hatte im März 2003 Insolvenzantrag gestellt. Die ehemalige Landtechnik besaß in der DDR eine Monopolstellung im Traktorenbau. 1999 war sie von der Doppstadt-Unternehmensgruppe (Nordrhein-Westfalen) übernommen worden. Langwierige Prüfungen von Beihilfen durch die Europäische Kommission hatten seither die Entwicklung des Werkes beeinträchtig.