Polizei bestätigt: Enke hinterlässt Abschiedsbrief
Hannover/dpa. - Nach dem Tod von Robert Enke hat die Polizei in Hannover die Existenz eines Abschiedsbriefes des Fußball-Nationaltorwarts bestätigt. «Es ist in der Tat so, dass ich sagen kann, es gibt einen Abschiedsbrief», sagte Polizeisprecher Stefan Wittke der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Einzelheiten über den Inhalt des Schreibens nannte er allerdings nicht. Enke war am Dienstagabend in Eilvese in der Nähe seines Wohnortes unweit von Hannover von einem Regionalzug erfasst worden. Nach dem Fund des Briefes gäbe es praktisch keine Zweifel mehr an einem Selbstmord des 32-Jährigen. Es gäbe keine Anzeichen, die für ein Fremdverschulden sprächen, hieß es. Die Ermittlungen sollten noch an diesem Mittwoch abgeschlossen werden.
Der deutsche Fußball ist nach dem Tod von Enke weiter im Schockzustand. Im Team-Hotel der Nationalmannschaft «Kameha Grand» in Bonn, wo sich die Auswahl um Bundestrainer Joachim Löw auf die letzten beiden Länderspiele des Jahres vorbereitet, berät die Führung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gemeinsam mit Löw über eine mögliche Absage der Partie gegen Chile oder andere Konsequenzen. Verbandspräsident Theo Zwanziger und Generalsekretär Wolfgang Niersbach waren am Mittwochmorgen nach Bonn gekommen.
Die Nachricht vom Tod des achtmaligen Nationalspielers Enke hatte Bundestrainer Löw und die Spieler am Dienstagabend nach dem ersten Training für die Spiele in Köln gegen Chile und vier Tage später in Gelsenkirchen gegen die Elfenbeinküste erreicht. Das Vormittagstraining am Mittwoch und Interview-Termine der Spieler wurden als erste Konsequenzen abgesagt.