Staatsanwaltschaft Dresden Staatsanwaltschaft Dresden: JVA-Beamte sollen ausländische Gefangene verletzt haben

Dresden - Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt gegen sechs Justizbeamte wegen möglicher Körperverletzung an ausländischen Gefangenen. Die Ermittlungen gegen die Bediensteten der Justizvollzugsanstalt (JVA) Dresden stünden noch ganz am Anfang und würden einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Schmidt am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Unter den Verdächtigen ist auch der Mann, der nach der tödlichen Messerattacke von Chemnitz im August zugegeben hatte, den Haftbefehl eines ursprünglich Tatverdächtigen fotografiert und weitergegeben zu haben.
Bedienstete suspendiert
Das sächsische Justizministerium hatte am Vorabend bekanntgegeben, dass im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen der Veröffentlichung des Haftbefehls vier weitere und damit insgesamt sechs Bedienstete der JVA suspendiert worden seien. Es habe sich der Verdacht ergeben, dass die Beamten „gegenüber ausländischen Gefangenen in ungerechtfertigter Weise handgreiflich geworden sein könnten“.
Der Prozess wegen des Todes eines 35-jährigen Deutschen wird vor dem Landgericht Chemnitz verhandelt. Angeklagt ist ein Syrer, unter anderem wegen Totschlags. Der Angeklagte bestreitet die Tat. Nach der Gewalttat war es in Chemnitz zu fremdenfeindlichen Übergriffen und rechten Demonstrationen mit zahlreichen Straftaten gekommen. (dpa)