Religion Religion: Papst will Mutter Teresa selig sprechen

Rom/Kalkutta /dpa. - Sechs Jahre nach ihrem Tod will Papst Johannes Paul II. am Sonntag (19. Oktober) Mutter Teresa selig sprechen. Zu der Zeremonie in Rom werden Hunderttausende Gläubige aus aller Welt erwartet. Die Seligsprechung ist eine der schnellsten in der jüngeren Kirchengeschichte. Als wahrscheinlich gilt, dass die Heligsprechung Mutter Teresas bald folgt. Die Friedensnobelpreisträgerin war am 5. September 1997 im Alter von 87 Jahren in der ostindischen Stadt Kalkutta gestorben.
Ende 1998 setzte der Papst für Mutter Teresa eigens das Kirchenrecht außer Kraft, wonach der Prozess zur Seligsprechung erst fünf Jahre nach dem Tod beginnen kann. Offiziell startete der Prozess im Juli 1999, im August 2001 wurde die erste Phase abgeschlossen. Die Seligsprechung gilt als Krönung der Feiern zum 25. Amtsjubiläum des Papstes, der Mutter Teresa außerordentlich schätzte.
Für die Seligsprechung war unter anderem ein Mutter Teresa zugeschriebenes Wunder notwendig. Der Vatikan erkannte dafür die Heilung einer jungen Inderin von einem Tumor an. Die Geheilte, die inzwischen vom Hinduismus zum Katholizismus konvertiert ist, will ebenso wie zahlreiche Freunde und Weggefährten Mutter Teresas an der Zeremonie in Rom teilnehmen.
Erwartet wird außerdem Mutter Teresas Nachfolgerin an der Spitze des Ordens der «Missionarinnen der Nächstenliebe», Schwester Nirmala. Mutter Teresa hatte den Orden, der sich dem Dienst an den «Ärmsten der Armen» verschrieben hat, 1950 gegründet. Für ihre Heiligsprechung wäre ein zweites ihr zugeschriebenes Wunder notwendig.