Lutz Bachmann und Tatjana Festerling Pegida in Dresden: Wie Lutz Bachmann und Tatjana Festerling sich bekämpfen

Berlin - Aus eins mach zwei, aus zwei mach null. Dieses arithmetische Kunststück führt soeben in Dresden Pegida auf, jene Ansammlung ausländerfeindlicher „besorgter Bürger“, die jeden Montag ihren Hass auf alles Fremde pöbelnd Ausdruck verleiht.
Seit längerem hatte sich Pegida-Gründer Lutz Bachmann mit der früheren Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling überworfen, jetzt kam es am Montagabend zum offenen Bruch. Festerling protestierte mit 60 Kumpanen vor dem Hauptbahnhof, nach einem Bericht der „Sächsischen Zeitung“ unter dem Motto: „100 Prozent Ja zu Pegida, Nein zu Bachmann und Däbritz.“ Beide Lager, die derzeit die Bewegung spalten, werfen sich gegenseitig vor, die Bewegung zu spalten.
Bachmann stellte für sich und seinen Stellvertreter Siegfried Däbritz die Vertrauensfrage und bekam von den rund 2500 Demonstranten lebhaften Applaus. Dem stand seine Konkurrentin Festerling an dem Abend mit ihrer kleinen Schar chancenlos gegenüber, weshalb Bachmann sogleich per Handabstimmung um Zustimmung für seine Forderung bat, Festerling solle als Sprecherin der internationalen rechtspopulistischen Bewegung „Festung Europa“ – eine Wortschöpfung von Joseph Goebbels – zurücktreten.
Daraufhin warf Festerling Bachmann Größenwahn vor, Bachmann wiederum sprach sich selbst erneut vom Vorwurf frei, Spendengelder veruntreut zu haben. Das ist insofern plausibel, als Bachmann bisher nur unter anderem wegen Körperverletzung, Einbruch, Diebstahl und Drogenhandel vorbestraft ist. Veruntreuung stand bisher nicht auf Bachmanns Programm.
Die Zerlegung der Pegida in zwei Lager scheint unwiderruflich, der wechselseitige Hass grenzenlos zu sein. Beweis: Die Anhänger Festerlings und Bachmanns beschimpften sich gegenseitig als „Volksverräter“. Diese Beleidigung hatten Pegida-Anhänger bisher ausschließlich für ihnen verhasste demokratische Politiker reserviert. Pegida wankt dem Ende entgegen.