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Bundeswehr Neues Führungskommando steht in den Startlöchern

Militär, Hackerangriffe und Propaganda: Der Befehlshaber des neuen Führungskommandos der Bundeswehr für das Inland, Carsten Breuer, warnt eindringlich vor hybrider Kriegsführung.

Von dpa Aktualisiert: 25.09.2022, 05:51
Generalleutnant Carsten Breuer warnt vor hybrider Einflussnahme.
Generalleutnant Carsten Breuer warnt vor hybrider Einflussnahme. Annette Riedl/dpa

Berlin - Der Befehlshaber des neuen Führungskommandos der Bundeswehr für das Inland, Carsten Breuer, sieht Versuche einer gezielten Destabilisierung als größte Herausforderung.

Als „worst case“ für das Territoriale Führungskommando betrachte er eine hybride Einflussnahme auf die Sicherheitsarchitektur Deutschlands, sagte der Generalleutnant der Deutschen Presse-Agentur, bevor die neue, zentrale Befehlsstelle am Montag in Berlin von Kanzler Olaf Scholz und Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (beide SPD) in Dienst gestellt wird.

Als hybride Kriegsführung wird es bezeichnet, wenn gegnerische Mächte auf eine Kombination aus klassischen Militäreinsätzen, wirtschaftlichem Druck, Hackerangriffen auf die Infrastruktur bis hin zu Propaganda in den Medien und sozialen Netzwerken setzen.

Breuer spricht von einer Situation, die nicht mehr ganz Frieden sei, aber auch noch nicht ganz Krieg - „es bleibt irgendwo dazwischen“. „Dieses zu beherrschen und zwar in der gesamten Bandbreite, das macht den Kern dieses Kommandos aus“, so Breuer. Weiter gehe es darum, Amts- und Katastrophenhilfe zu leisten wie bei Hochwassern oder Waldbränden. Die „robuste Landes- und Bündnisverteidigung“ sei das andere Ende des Spektrums, darunter der Aufmarsch verbündeter Kräfte in Deutschland, eine Verlegung über Deutschland und die zivil-militärische Zusammenarbeit.

Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage nach dem russischen Angriff in der Ukraine hatte die Verteidigungsministerin entschieden, die Führung der Streitkräfte im Inland in dem neuen Kommando zu bündeln. Für die Auslandseinsätze hat die Bundeswehr weiter das Einsatzführungskommando in Schwielowsee bei Potsdam.

„Ein Auftrag ist es auch, dass wir die Hülle für einen nationalen Krisenstab zur Verfügung stellen“, sagte Breuer, der bereits den Corona-Krisenstab im Kanzleramt geleitet hat. „Wenn es wie in der Corona-Pandemie dazu kommt, dass ein Krisenstab im Bundeskanzleramt aufgerufen wird, dann wird von hier der organisatorische Rahmen gestellt, auch personell.“