Krieg in Afghanistan Krieg in Afghanistan: Neue Angriffe in der Region Tora Bora

Islamabad/Washington/dpa. - Wie AIP berichtete, waren es die ersten US-Luftangriffe in derRegion Tora Bora in den Spinghar-(Weißen)-Bergen an der Grenze zuPakistan im neuen Jahr. Zalmay Khalilzad, der US-Sondergesandte fürAfghanistan, sagte am Sonntag, ein Ende des Anti-Terror-Krieges derUSA in Afghanistan sei noch nicht in Sicht. Die USA würden dieBombardierung ausgewählter Ziele fortsetzen, bis die Zerstörung derEl-Kaida-Gruppe und der Taliban erreicht sei, sagte der Gesandte, eingebürtiger Afghane, laut Radio Pakistan. Mehr als 300 El-Kaida-Kämpfer und ihre Taliban-Beschützer seien bisher gefangen genommenworden und würden in Internierungslagern und auf US-Kriegsschiffenvor der pakistanischen Küste verhört.
Auch der frühere Taliban-Botschafter in Islamabad, Abdul SalamSaif, wurde nach seiner Abschiebung nach Afghanistan am Samstag inUS-Gewahrsam genommen. Wie der US-Nachrichtensender CNN unterBerufung auf amerikanisches Militär berichtete, wurde Saif vonamerikanischen und pakistanischen Beamten über den Verbleib vonTaliban-Führer Mullah Mohammed Omar und des Terrorchefs Osama binLaden befragt.
Wie Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) am Sonntag nacheiner Sonderlagebesprechung in Bonn mitteilte, werden die ersten 70Bundeswehrsoldaten der internationalen Schutztruppe für Afghanistanam Dienstagmorgen vom Militärflughafen Köln-Wahn nach Kabulaufbrechen. Die Abreise verschiebe sich wegen schlechten Wetters inder Türkei um 24 Stunden - ursprünglich sei der Abflug derVorauskräfte bereits für Montag geplant gewesen. Der Zeitpunkt desEintreffens des Vorauskommandos, dem auch 30 niederländische Soldatenangehören, sei wegen logistischer Fragen und auch wegen derWitterungsbedingungen in Afghanistan noch offen.
Ein Kontingent von rund 50 Angehörigen der Luftlandebrigade 31 inOldenburg und weitere 20 Soldaten aus anderen Standorten wurde amSonntag nach Köln-Wahn verlegt, um dort auf den Einsatzbefehl zuwarten. Scharping hatte am Wochenende erste Ergebnisse desLageberichts der aus Afghanistan zurückgekehrten dreiErkundungsoffiziere erhalten.
Scharping sagte, die Soldaten der Schutztruppe hätten einen«klaren Auftrag» auf Grundlage eines robusten Mandats durch den UN-Sicherheitsrat. Ein «möglichst optimaler Schutz» sei damitgewährleistet. Der Einsatz sei auf Kabul und Umgebung sowie denFlughafen Bagram, etwa 40 Kilometer von Kabul entfernt, begrenzt. DieSicherheit im ganzen Land könne indes nur von der afghanischenÜbergangsregierung selbst gewährleistet werden.