Griechenland: Griechenland: Athen muss Konstantin II. entschädigen

Straßburg/Athen/dpa. - Der Gerichtshof hatte bereits im November 2000 die Enteignung ineinem Urteil als Verstoß gegen das Recht auf Privateigentum gewertet.Da beide Seiten sich nicht, wie von den Richtern gefordert, gütlicheinigen konnten, legte nun das Gericht die Entschädigungssumme fest.

Im Einzelnen sprach der Gerichtshof Konstantin II. 12 MillionenEuro zu, seiner Schwester Prinzessin Irene 900 000 Euro und derenTante Catherine 300 000 Euro. Allen drei zusammen muss Athen fernerinsgesamt 500 000 Euro für entstandene Auslagen und Gerichtskostenzahlen (Aktenzeichen 25701/94).

Der griechische Ministerpräsident Kostas Simitis erklärte wenigeMinuten nach Bekanntgabe des Urteils, Athen werde die Entschädigungan den Ex-König Konstantin II. auszahlen. Damit werde endgültig einSchlussstrich unter die Geschichte der Monarchie in Griechenlandgezogen. Jede Art von Forderungen des Ex-Monarchen gegen die RepublikGriechenland sei damit künftig hinfällig, sagte Simitis.

Konstantin II. war 1967, einige Monate nach dem Militärputsch, insExil geflüchtet. Die Junta-Herrschaft endete nach sieben Jahren. 1974wurde Konstantin II. nach einem Referendum abgesetzt und seineBesitztümer enteignet. Konstantin stammt aus dem dänisch-schleswig-holsteinischem Hause der Glücksburg-Sonderburg.