Analyse Donald Trumps Wähler: Über 50, männlich, weiß, ungebildet

Donald Trump hat das Rennen um das Weiße Haus für sich entschieden, der Republikaner wird 45. Präsident der Vereinigten Staaten.
Eine große Mauer an der Grenze zu Mexiko, kompletter Stopp der Einreise von Muslimen, noch stärkeres Militär, Beleidigung von Frauen und Minderheiten – wen konnte Trump mit diesen politischen Vorstellungen erreichen? Eine erste Wähleranalyse gibt einen Einblick darüber, welche Gruppen am Ende ein Kreuz bei dem Republikaner machten.
Weiße ohne Hochschulabschluss wählten Trump
Klar ist: Trump konnte weit mehr Stimmen von Weißen ohne Hochschulabschluss für sich gewinnen als seine republikanischen Kollegen Mitt Romney 2012 oder John McCain 2008 gegen Obama. Weiße Wähler mit Hochschulabschluss haben dagegen nicht für ihn gestimmt. Insgesamt hat Trump 62 Prozent der Stimmen von Weißen gewonnen. Und immer noch knapp ein Drittel der Latinos – obwohl sie von Trump als Verbrecher beschimpft wurden.
Weniger Nicht-Weiße für Clinton
Zwar haben Afroamerikaner, Latinos und Amerikaner asiatischer Herkunft in großer Mehrheit Hillary Clinton gewählt. Allerdings nicht im gleichen Umfang wie für Barack Obama vor vier Jahren: Er gewann damals 61 Prozent der Stimmen von nicht-weißen Wählern, Clinton hingegen nur 54 Prozent.
Ältere US-Amerikaner wählten Trump
Trump hat vor allen Dingen die älteren US-Amerikaner begeistern können: Die größte Wählergruppe der 50- bis 64-Jährigen unterstützte ihn zu 51 Prozent. Clinton hingegen konnte mit 54 Prozent viel weniger junge Wähler aus der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen für sich gewinnen als Barack Obama, für den 2012 60 Prozent votierten.
Donald Trump hat deutlich mehr Stimmen von Männern bekommen: 50 Prozent wählten für ihn, nur 40 Prozent für Clinton. Schaut man jedoch nur auf die Stimmen der weißen Frauen, hat er auch hier deutlich mehr gewinnen können als erwartet: 52 Prozent der weißen Frauen haben für ihn gestimmt.
Streng gläubige weiße Amerikaner haben Trump die Treue gehalten – trotz der sexuellen Missbrauchsvorwürfe, die gegen den Milliardär im Wahlkampf erhoben wurden. Etwa 76 Prozent der Evangelikalen gaben an, für Trump gestimmt zu haben.
Trump besonders stark auf dem Land
Clinton tat sich in Ballungsräumen schwer, obwohl dort in der Regel viele Anhänger der Demokraten leben. Ihr Vorsprung auf Trump betrug dort gerade einmal sechs Prozentpunkte. In ländlichen Regionen schnitt Trump dagegen um 27 Prozentpunkte besser ab. Überraschenderweise konnte er auch in vielen Vororten von Städten wie Tampa in Florida punkten.