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Firmen der Region Firmen der Region: Erfolgreiches Jahr für Mertik Maxitrol

Von Jürgen Korsch 08.01.2003, 06:51
Monteurin Cornelia Domagala prüft am 13.12.2002 in der Mertik Maxitrol GmbH & Co. KG in Thale Teile von Sicherheitsventilen (Foto: dpa)
Monteurin Cornelia Domagala prüft am 13.12.2002 in der Mertik Maxitrol GmbH & Co. KG in Thale Teile von Sicherheitsventilen (Foto: dpa) ZB

Thale/dpa. - Der Gasarmaturenhersteller Mertik Maxitrol GmbH & Co. KG in Thale hat das Jahr 2002 erfolgreich gemeistert. Trotz weltweiter Konjunkturflaute konnte das unter amerikanischer Leitung stehende Unternehmen im vergangenen Jahr seinen Umsatz um neun Prozent steigern und erreichte zum Jahresende 14 Millionen Euro. «Wir haben sehr gute Produkte in unserer Nische mit sehr guter Qualität, das ist unser Erfolgsrezept», sagt Geschäftsführer Larry C. Koskela.

Regler für Gasdurchlauferhitzer, Gaskamine und Raumheizer, Sicherheitsventile für Gasleitungen und Temperatur- sowie Druckregler werden seit 1998 in dem Firmenneubau im Thalenser Gewerbegebiet hergestellt. 150 Mitarbeiter sind dort beschäftigt, von denen zehn Prozent ständig an der Entwicklung neuer Armaturen und Steuerungen arbeiten. «Die Produktentwicklung, das ist unsere Zukunft», betont Koskela, der den Betrieb 1993 von der Treuhand gekauft hatte, um neben dem Firmensitz in den USA einen zweiten Standort aufzubauen.

Zu den revolutionären Neuentwicklungen des abgelaufenen Jahres gehört die Gassteckdose «PLUG1». Sie soll in diesem Jahr auf den Markt gebracht werden. Wie bei einer Elektrosteckdose könnten bei der Gassteckdose mobile Gasgeräte ganz einfach angeschlossen werden, erläutert Marketingchef Brian O'Sullivan. Stecker rein und das Gas kann fließen, Stecker raus und ein Sicherheitsventil verschließt die Gasleitung. Denkbar sei eine Anwendung in privaten Haushalten etwa bei Gas-Terrassenstrahlern, Gasgrills oder Gasherden.

Eine weitere Neuentwicklung für 2003 wird eine elektronische Fernbedienung für Gaskamine, wie sie vor allem in England, den Niederlanden und den USA verwendet werden. «Mit der Fernbedienung kann man den Gaskamin vom Fernsehsessel aus bequem steuern», sagt O'Sullivan. Mertik Maxitrol verspreche sich für die Fernsteuerung hohe Verkaufszahlen.

Rund 80 Prozent der Produkte aus Thale gehen heute in den Export. Gasgerätehersteller in den Niederlanden und Belgien, Kanada und den USA, aber auch in Süd- und Osteuropa gehören zu den Kunden von Mertik Maxitrol. Über das Werk am Harzrand hat das Unternehmen den Einstieg in den europäischem Markt geschafft. Unter diesem Gesichtspunkt sei die Entscheidung für den Standort richtig gewesen, auch wenn es viel Schweiß gekostet habe, sagt der Geschäftsführer.

Einige Sorgen bereitet den Amerikanern jedoch die wirtschaftspolitische Entwicklung in Deutschland. «Wenn die Lohnnebenkosten weiter steigen, ist das ein Problem für uns.» Koskela fordert: «Es muss bessere Konditionen für kleinere Firmen und den Mittelstand geben.» Schlechte Bedingungen für den Mittelstand wirkten sich auch negativ auf den Arbeitsmarkt aus. Deutschland brauche ein Klima, das es einfach macht, neue Unternehmen zu gründen.