Gras drüber Die einstige DDR-Hochschule am Bogensee bei Berlin liegt seit 20 Jahren brach
Versteckt im Wald am Bogensee bei Berlin ließ sich Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels einst eine Villa bauen. Später übernahm die DDR-Jugendorganisation FDJ das Haus - ehe sie nebenan den gewaltigen Campus einer Jugendhochschule errichten ließ.
Berlin/MZ - Unten auf dem Boden haben die wechselhaften Zeiten bis heute deutlich lesbare Spuren hinterlassen. Gleich am Weg zur Villa, die sich Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels im Jahr 1939 als „Waldhof“ 200 Meter vom Ufer des Bogensees hatte bauen lassen, erzählt ein Kanaldeckel von Lieferketten bis ins heutige Sachsen-Anhalt. Ein „Ing. Büro E. Habermann, Quedlinburg-Harz“ lieferte dem Wochenendhäuschen die Schachtabdeckung. Ein paar Meter nebenan aber hat sich die Uhr schon weitergedreht. „Made in GDR“, kündet ein gusseiserner Schachtdeckel hier davon, wie die Geschichte weiterging, als Goebbels „Waldhof“ nach dem Krieg und einer kurzen Nutzung durch sowjetische Truppen, die hier ein Lazarett einrichteten, zum Gründungskern der größten Nachwuchskaderschmiede der DDR wurde.
