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Chronologie: Aufstieg und Fall von Dieter Althaus

03.09.2009, 11:20

Hamburg/dpa. - Dieter Althaus stand fast neun Jahre an der Spitze der CDU in Thüringen und war mehr als sechs Jahre Ministerpräsident. Ein Rückblick:

4. November 2000: Mit deutlicher Mehrheit wird Althaus zum neuen thüringischen CDU-Chef gewählt. Der damals 42-Jährige löst Ministerpräsident Bernhard Vogel nach sieben Jahren an der Parteispitze ab.

5. Juni 2003: Nach elf Jahren tritt Vogel als Ministerpräsident zurück. Althaus wird neuer Regierungschef in Erfurt.

13. Juni 2004: Trotz kräftiger Verluste bei der Landtagswahl kann die CDU ihre Alleinregierung verteidigen. Althaus wird im Erfurter Landtag am 8. Juli wieder zum Regierungschef gewählt.

2. Dezember 2006: Die Thüringer CDU bestätigt ihren Vorsitzenden bei einem Landesparteitag mit großer Mehrheit im Amt.

23. April 2008: Rund 16 Monate vor der Landtagswahl besetzt Althaus seine Mannschaft auf sechs von neun Ministerpositionen neu. Anlass für die Umbildung war der Rücktritt des wegen seiner Polizeireform in die Kritik geratenen Innenministers Karl Heinz Gasser (CDU).

5. Mai: Nach massiver Kritik an seiner Mitarbeit in rechtslastigen Medien erklärt der CDU-Politiker Peter Krause seinen Verzicht auf das Amt des Kultusministers. Die Forderung der Opposition nach Neuwahlen weist Althaus zurück. Er hatte Krause bis zuletzt gestützt.

15. November: Vor dem Superwahljahr 2009 demonstriert die Thüringer CDU Geschlossenheit und bestätigt Althaus mit dem Traumergebnis von 100 Prozent im Amt.

1. Januar 2009: Beim Skilaufen in Österreich stößt Althaus mit einer Slowakin zusammen. Die 41-Jährige stirbt auf dem Weg in die Klinik, Althaus erleidet ein Schädel-Hirn-Trauma.

3. März: Ein Gericht in Österreich verurteilt Althaus wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 33 000 Euro. Laut Gutachten war der CDU-Politiker an der Kreuzung zweier Pisten ein Stück bergauf gefahren und so mit der Frau zusammengestoßen.

5. März: Schriftlich erklärt Althaus seine Bereitschaft zur CDU-Spitzenkandidatur für die Landtagswahl im August.

14. März: Beim CDU-Landesparteitag wird Althaus mit 94,6 Prozent zum Spitzenkandidaten gekürt.

20. April: Althaus nimmt seine Amtsgeschäfte wieder auf und gesteht seine Schuld erstmals öffentlich ein. Der Unfall habe sein Leben nachhaltig verändert. Gleichwohl werde er sich seinen Regierungsgeschäften «mit ganzer Kraft» widmen.

7. Juni: Bei den Kommunalwahlen bleibt die CDU in Thüringen stärkste Kraft, erleidet aber schwere Verluste.

30. August: Bei der Landtagswahl muss die CDU zweistellige Verluste hinnehmen. Die Alleinregierung der CDU in Thüringen ist nach einem Jahrzehnt beendet.

3. September: Althaus tritt als Ministerpräsident und Parteivorsitzender zurück.