Bessere Prognosen für 2007 Bessere Prognosen für 2007: Deutschland schiebt Europas Wirtschaft an
Brüssel/dpa. - DieExperten erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in derEurozone 2007 um 2,4 Prozent zulegt. Für die gesamte EU beträgt dieSchätzung plus 2,7 Prozent.
Währungskommissar Joaquín Almunia sagte, dass stetige Wachstum seibemerkenswert, da die Konjunktur in den USA nachlasse und dieEnergiepreise weiter hoch seien. 2006 legte das BIP in der Eurozoneum 2,7 (2005: 1,4) Prozent zu, die EU um 2,9 (1,7) Prozent. Das warder stärkste Anstieg seit dem Jahr 2000.
Die Wirkung der Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland zumJahresbeginn um drei Prozentpunkte auf Preise und Wachstum nannteAlmunia zunächst begrenzt. «Dennoch bleibt die Ungewissheit hoch»,sagte er. «In der ersten Hälfte 2007 könnte in Deutschland einschwächeres Wachstum folgen.» Die Prognose für das deutsche BIP indiesem Jahr hob die Kommission von 1,2 auf 1,8 Prozent an.
Für die Vorhersage stützte sich die Brüsseler Behörde auf Datenaus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Spanien und Italienaus dem Raum mit der gemeinsamen Währung Euro. Zudem flossen Angabenaus Großbritanniens und Polens in die Berechnungen ein. Die siebenStaaten erwirtschaften zusammen etwa vier Fünftel des EU-BIP.
Almunia sagte, die Konjunktur werde von einer solidenBinnennachfrage getragen. 2006 seien in der gesamten EU dreiMillionen neue Jobs geschaffen worden, davon zwei Millionen in derEurozone. «Es zeigt sich auch, dass die europäische Wirtschaftbelastbarer ist und sich die Reformen gelohnt haben», sagte derKommissar und warnte nun angesichts der Erfolge davor, die Fehler derVergangenheit zu wiederholen. «Wir sollten die guten wirtschaftlichenZeiten nutzen, um die Staatsfinanzen weiter in Ordnung zu bringen undStrukturreformen anzupacken.»
Die Kommission erwartet, dass die Inflation 2007 in der Eurozonespürbar zurückgehen werde. Die Teuerungsrate lag 2006 nach denAngaben sowohl in der Eurozone als auch in der EU bei 2,2 Prozent.2007 wird für die Eurozone mit einer Inflation von 1,8 Prozent undfür die EU mit 2 Prozent gerechnet. Die Kommission korrigierte ihrePrognose für die Nordsee-Ölsorte Brent für 2007 um 6,5 Dollar auf59,9 Dollar nach unten. Ein Risiko sei, dass angesichts der gutenKonjunktur die Lohnforderungen zu hoch ausfallen und im Gegenzug dieZentralbanken wegen Gefahren für die Preisstabilität die Zinsenanheben.