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Bergbau Bergbau: LMBV: Vier Fünftel der Bergbausanierung geschafft

04.05.2004, 13:07

Berlin/Klein Partwitz/dpa. - Bei der Sanierung derostdeutschen Bergbaulandschaften sind bisher vier Fünftel derArbeiten geschafft. Seit 1990 flossen 7,1 Milliarden Euro in dieUmgestaltungsarbeiten, berichtete die Lausitzer und MitteldeutscheBergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) am Dienstag.

«Die Braunkohle-Sanierung ist zur größten Landschaftsbaustelle inEuropa und zu einer Erfolgsgeschichte der deutschen Einheitgeworden», sagte der Vorsitzende der LMBV-Geschäftsführung MahmutKuyumcu. Anlass war die Vorstellung des Jahresberichts 2003 in KleinPartwitz an der Landesgrenze Sachsens zu Brandenburg.

Die bundeseigene Gesellschaft mit Sitz in Berlin istProjektträgerin für die Sanierungsarbeiten. Sie beschäftigte Ende2003 an fünf Standorten rund 1200 Mitarbeiter, darunter 290Lehrlinge, berichtete Arbeitsdirektor Jürgen Wingefeld. ImJahresdurchschnitt 2003 bot die Bergbausanierung rund 7600 Menschenzeitweilig Lohn und Brot. Im September will die LMBV 50 neueLehrlinge einstellen.

Mit dem Geld vom Bund und den Braunkohleländern wurdeninsbesondere Böschungen von stillgelegten Kohlegruben gesichert,Kippen verdichtet, Erde transportiert und angeschüttet sowie alteBrikettfabriken und Kraftwerke abgerissen. In der Lausitz entstehezwischen Senftenberg (Brandenburg) und Hoyerswerda (Sachsen) eine7000 Hektar große Seenlandschaft, erläuterte Kuyumcu. Mit der Flutungdes Geiseltalsees (Sachsen-Anhalt) mit Wasser aus der Saale werde dermit 1800 Hektar größte künstliche See in Deutschland gebildet. Auchdie Flutung des Störmthaler Sees südlich von Leipzig habe imvergangenen Jahr begonnen.

Beim Abbruch und der Demontage sind laut Kuyumcu nur noch siebenProzent der Arbeiten zu erledigen, bei Massenbewegungen zehn und beiVerdichtungsarbeiten 16 Prozent. Bei der Rekultivierung der Flächenseien 62 Prozent der Leistungen erreicht und in derAltlastensanierung knapp die Hälfte der Projekte abgearbeitet. «Jetztrückt die Sanierung des gestörten Wasserhaushalts durch die Flutungunserer Tagebauseen in den Mittelpunkt.» Das Grundwasserdefizit seivon 12,7 Milliarden Kubikmeter auf 7,2 Milliarden verringert worden.

Als besonders wichtig wertete der Unternehmenschef die Verabredungder LMBV mit den Ländern Brandenburg und Sachsen, bis Ende diesesJahres festzulegen, welche Bergbauseen die Länder und die Kommunenübernehmen. «Wir wollen die Ufer- und Wasserflächen nur im Paketverkaufen, damit wir nicht auf den Kosten für die Wasserflächensitzen bleiben.» Zu den Käufern gehörten Kommunen,Naturschutzverbände, Stiftungen und Private.