Überhangmandate Überhangmandate: Der Landtag wird größer
MAGDEBURG/DPA/MZ. - Der neue Landtag in Sachsen-Anhalt wird wahrscheinlich größer als bisher. Wegen Überhang- und Ausgleichsmandaten ging die ARD am Abend von 105 Sitzen aus. Regulär umfasst das Parlament in Magdeburg 91 Sitze, in der abgelaufenen Legislaturperiode waren es - ebenfalls aufgrund von Überhang- und Ausgleichsmandaten - 97. Übergangmandate bekommt eine Partei, wenn sie mehr Direktmandate erringt, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis Sitze im Parlament zustehen. Andere Parteien erhalten dafür Ausgleichsmandate.
Lange bangen musste am Sonntagabend der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Leimbach, der für die CDU im Wahlkreis 32 (Hettstedt) antrat. Leimbach, der auf der Reserveliste nicht abgesichert war, gewann das Direktmandat schließlich lediglich mit 125 Stimmen Vorsprung vor Stefan Gebhardt (Linke).
Die Spitzenkandidaten der Parteien fuhren unterschiedlich gute Ergebnisse ein. Jens Bullerjahn (SPD) holte den Wahlkreis 33 (Eisleben) mit 34,9 Prozent ebenso direkt wie sein CDU-Konkurrent Reiner Haseloff den Wahlkreis 27 (Dessau-Roßlau-Wittenberg). Mit 39,9 Prozent holte er gut 20 Prozent mehr Stimmen als Innenminister Holger Hövelmann (SPD). Wulf Gallert (Linke) lag bei noch zwei nicht ausgezählten Wahlbezirken im Wahlkreis 13 (Magdeburg) mit gut 26 Prozent deutlich hinter Landtagspräsident Dieter Steinecke (CDU).
Eine deftige Niederlage musste Innenstaatssekretär Rüdiger Erben (SPD) im Wahlkreis 45 (Weißenfels-Hohenmölsen) hinnehmen. Er scheiterte mit seiner Direktkandidatur. Er erhielt nur 24,5 Prozent der Stimmen, das waren 5,5 Prozent weniger als bei der Landtagswahl 2006. Erben war erst vor kurzem mit dem Versuch gescheitert, Bürgermeister in Teuchern zu werden. Er wird vermutlich dennoch in den Landtag einziehen, der Listenplatz 19 dürfte reichen.