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Evangelische Kantorei Evangelische Kantorei: Weihnachtsoratorium in der Sangerhäuser Jacobikirche

Von Steffi Rohland 11.12.2015, 19:51
Mit dem Weihnachtsoratorium gab es einen weiteren musikalischen Höhepunkt in der Stadt Sangerhausen.
Mit dem Weihnachtsoratorium gab es einen weiteren musikalischen Höhepunkt in der Stadt Sangerhausen. Steffi Rohland Lizenz

Sangerhausen - „Das Weihnachtsoratorium gehört zu den bekanntesten Werken überhaupt“, waren die einführenden Worte von Pfarrer Johannes Müller in der Sangerhäuser Jacobikirche. Offensichtlich gehört es auch zu den beliebtesten Werken. Denn auch in diesem Jahr zog es über 300 Besucher in die Kirche, so dass kaum ein Platz frei blieb.

Musikalischer Höhepunkt

Nach dem Konzerthöhepunkt in diesem Jahr, der Aufführung des „Elias“, freute sich das Publikum auf diesen weiteren musikalischen Höhepunkt im kulturellen Leben von Sangerhausen. Kirchenmusikdirektorin (KMD) Martina Pohl war es zudem wieder gelungen, die Reihen der Evangelischen Kantorei Sangerhausen mit Gastsängern zu verstärken: So sangen unter anderem Mitglieder der Evangelischen Kantorei Eisleben, aber auch Jacob Auer vom Vocal-Ensemble „KeinChor“ und Beate Pfeiffer vom Kammerchor „Cantus“ mit. Selbst der musikalische Nachwuchs, vier Mädchen des von Martina Pohl geleiteten Kinderchores, verdienten sich ihre Sporen mit diesem großen Werk.

Die Sankt-Jacobi-Kirche auf dem Markt ist ein Wahrzeichen der Stadt. Der Kirchturm trägt im Volksmund den Namen „Schiefer Jacob“, da er sich 1,70 Meter aus dem Lot nach Westen geneigt hat. Unter dem östlichen Zifferblatt befindet sich eine vergoldete Mondkugel, welche zuverlässig die Mondphasen anzeigt. Nach der Spangenbergschen Chronik wurde 1514 der Grundstein für den 63 Meter hohen Turm gelegt.

Die Steine für den Turm stammen aus Blankenheim, Pölsfeld und vom Hohen Berg bei Sangerhausen. Der Mauerkalk kam aus der Kalkhütte bei Obersdorf. Fertig gestellt war er am 19. Juni 1542. Insgesamt 194 Treppenstufen führen in die ehemalige Türmerwohnung. Der letzte Türmer, Friedrich Walther, verließ 1940 den Turm. (sro)

Antje Kahn als Solistin

Zur großen Freude des Sangerhäuser Publikums gehörte neben Anja Daniela Wagner (Alt), Peter Potzelt (Tenor), Daniel Blumenschein (Bass) auch Antje Kahn (Sopran) zu den Solisten. Die gebürtige Sangerhäuserin freute sich über die Möglichkeit, in ihrer Heimatstadt zu singen. Die vielbeschäftigte Operettensängerin gehört zum Ensemble der Landesbühne Sachsen. „Ich war aufgeregter als sonst“, gab sie nach dem Konzert zu. „Hier sitzen schließlich so viele persönliche Bekannte im Publikum.“ KMD Martina Pohl hatte ihr damit auch einen langgehegten Wunsch erfüllt. „Ich habe sonst selten die Gelegenheit in Kirchen zu singen“, sagte Antje Kahn. „Da hab ich Frau Pohl einfach mal angeschrieben, und mein Interesse bekundet.“ Martina Pohl nahm daraufhin gern ihr Angebot an.

Aber auch im begleitenden Andreas-Kammerorchester Erfurt spielte ein Sangerhäuser die Erste Geige: Das Solo von Konzertmeister Albrecht Börner (Violine) begleitet die Besucher im Gedächtnis durch die Weihnachtszeit. Gabriele Schmid sprach den Besuchern nach dem Konzert aus der Seele, als sie sagte: „Ich habe das Werk schon so oft gehört, ich könnte es bald mitsingen. Es war eine wunderschöne Aufführung. Für mich persönlich ist es der Einstieg für Weihnachten.“ (mz)

Antje Kahn (Sopran, li.) hat den Part im Weihnachtsoratorium übernommen. Die gebürtige Sangerhäuserin kam nach dem Konzert mit Familie Endrejat ins Gespräch.
Antje Kahn (Sopran, li.) hat den Part im Weihnachtsoratorium übernommen. Die gebürtige Sangerhäuserin kam nach dem Konzert mit Familie Endrejat ins Gespräch.
Steffi Rohland Lizenz