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Ergebnisse der Wahl in Oranienbaum-Wörlitz CDU bleibt im Stadtrat stärkste Kraft

Nach der Wahl am 9. Juni ist das Gremium von Oranienbaum kleiner, eine Partei ist gar nicht mehr vertreten. Wie die Sitze verteilt sind und was in der neuen Legislatur wichtig wird.

Von Corinna Nitz Aktualisiert: 14.06.2024, 18:21
Auch in Oranienbaum-Wörlitz, hier das Rathaus in der Stadt Oranienbaum, wurden die Bewohner am 9. Juni an die Wahlurnen gerufen. Europaabgeordnete, Stadtrat, Kreistag, Ortschaftsräte und Ortsvorsteher wurden bestimmt.
Auch in Oranienbaum-Wörlitz, hier das Rathaus in der Stadt Oranienbaum, wurden die Bewohner am 9. Juni an die Wahlurnen gerufen. Europaabgeordnete, Stadtrat, Kreistag, Ortschaftsräte und Ortsvorsteher wurden bestimmt. (Foto: Th. Klitzsch)

Oranienbaum-Wörlitz/MZ. - Die CDU bleibt stärkste Kraft im Stadtrat von Oranienbaum-Wörlitz. Mehr noch: Nach der Kommunalwahl am 9. Juni hat die Fraktion einen Sitz mehr und ist jetzt mit sieben statt bisher sechs Abgeordneten vertreten.

Von einem „sehr guten Erfolg“ für die CDU spricht der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Tilo Teichmann. Zugleich betont er, dass man an dem Ergebnis gearbeitet hat, er spricht fachliche Kompetenzen beispielsweise bei Finanz- und Wirtschaftsthemen an und sagt rückblickend: „Wir haben immer versucht, vernünftige Kommunalpolitik zu machen.“

Das soll auch so bleiben, etwa wolle man versuchen, die Haushaltslage der Kommune, deren Etat trotz Konsolidierungsmaßnahmen wie berichtet noch ein Defizit von 1,8 Millionen Euro aufweist, weiterhin zu verbessern. Zu den weiteren Themen, gehöre unter anderem die Kinderbetreuung. Bereits während einer Vorstellungsrunde vor der Wahl im Wörlitzer „Eichenkranz“ hatte Teichmann erklärt, man könne Elternbeiträge „nicht ewig einfrieren“. Was er sich für den neuen Stadtrat wünscht? Zum einen würde er das Amt des Vorsitzenden gern weiter ausüben. Zum anderen wünsche er sich auch in Zukunft eine sachliche Zusammenarbeit und einen „menschlich vernünftigen Umgang“ miteinander.

Wo nachgerückt wird

Eine gute Zusammenarbeit sei auch das Ziel der AfD, sagt Nadine Koppehel, die zusammen mit Margret und Jürgen Wendt auch dem neuen Stadtrat angehören wird. Koppehel hat im Gesamtvergleich die meisten Stimmen bei dieser Wahl erhalten. 1.935 Menschen haben für sie votiert. Dass sie nicht mehr Kandidaten stellen konnten (fünf wären möglich gewesen), begründet Koppehel damit, dass die Leute Angst vor Repressalien hätten. Nach dem allgemeinen Erfolg der Partei würden sie aber wohl nun mutiger werden. Am Tonfall im Stadtrat solle sich nichts ändern: „Wir wollen unsere Stadt voranbringen“, sagt sie und benennt als einige Ziele die Entlastung von Familien (Stichwort: Kitagebühren), die Ortsumfahrung Oranienbaum und die finanzielle Ausstattung von Kommunen, wobei sie einschränkt: „Vieles liegt am Land.“

Mit einer Überraschung wartet unterdessen Linken-Fraktionsvorsitzender Uwe Zimmermann auf. Zusammen mit Dirk Möser ist er wieder in den Stadtrat gewählt worden, nun sagt er zur MZ, er werde das Mandat für die neue Legislaturperiode nicht annehmen. Zimmermann, der über 30 Jahre in der Kommunalpolitik aktiv war, nennt gesundheitliche Gründe für die Entscheidung. Nachrücken wird Sabrina Volkmann, die zur Wahl 216 Stimmen holen konnte. Nichts ändern soll sich an den Zielen, die Zimmermann vor der Wahl formuliert hat und zu denen gehöre, das Zusammenwachsen der Ortsteile zu befördern.

Kein Mandat bekommen

Drei Sitze wird im neuen Stadtrat die SPD haben, deren stellvertretender Fraktionsvorsitzender Rüdiger Schmidt gegenüber der MZ eine gewisse Enttäuschung zum Ausdruck bringt. Er habe, sagt er, „den Eindruck“, dass vom Wähler bestimmte Leistungen nicht so gewürdigt wurden. Faktisch zum Ausdruck kommt das darin, dass beispielsweise Kuno Wendt, der sich zuletzt erfolgreich für die Gründung eines Jugendparlaments eingesetzt hat, kein Mandat mehr für den Stadtrat bekommen hat. „Das ist schon bitter“, findet Schmidt, der einen Grund für die Wahlentscheidungen in einer „allgemeinen Unzufriedenheit und Unsicherheit“ hinsichtlich der Bundespolitik sieht.

Was den zukünftigen Oranienbaum-Wörlitzer Stadtrat betrifft, so wünsche er sich zum einen, „dass die sachliche und nicht parteipolitische Arbeitsweise fortgesetzt wird“, und zum anderen, dass sich mehr Bürger interessieren für das, was dort gemacht wird.

18 von 20 sind vergeben

Bürger ist ein gutes Stichwort. Jana Pfeifer, Fraktionsvorsitzende der Wählergruppe Mutig und Transparent (MuT), nennt als ein Projekt, das sie angehen wollen in der nächsten Legislaturperiode, eine 24-Stunden-Kita. Sie begründet das, auch unter Hinweis auf zwei große Unternehmen, mit Arbeitskräften, die von weiter her kommen und keine Großeltern vor Ort haben. MuT hat bei dieser Wahl drei Sitze und damit einen mehr als bisher im Stadtrat bekommen. Neu dabei ist Jörg Kutzer. Er war zuvor bei den Freien Wählern, die nicht mehr angetreten sind.

Der Stadtrat von Oranienbaum-Wörlitz wird insgesamt etwas kleiner sein, da nur 18 von 20 Sitzen vergeben wurden.