Podcast „Wahl lokal“ Mit Video: Warum das Kilo Hackfleisch eigentlich zwölf Euro kosten müsste
Die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt lebt zu einem großen Teil von Subventionen. Manche Betriebe erwirtschaften die Hälfte ihres Einkommens damit. Würden diese wegfallen, stünden viele Landwirte vor der Frage: Aufgeben oder die Preise drastisch erhöhen? Olaf Feuerborn, Präsident des Landesbauernverbandes, erklärt im Podcast „Wahl lokal“, warum der Verzicht auf Subventionen derzeit keine Option ist.
Halle (Saale)/MZ/VS - In Sachsen-Anhalt gibt es rund 4.000 landwirtschaftliche Betriebe. 2.400 davon sind im Bauernverband Sachsen-Anhalt organisiert. Viele von ihnen finanzieren sich teilweise bis zur Hälfte aus Subventionen: „Nein, das ist nicht gesund“, weiß Olaf Feuerborn, Präsident des Landesbauernverbands und Abgeordneter der CDU im Landtag von Sachsen-Anhalt.
Er sieht aber ein großes Problem, wenn die Bauern bei ihren Erzeugnissen darauf verzichten müssten: „Wenn wir sie nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen vermarkten wollen, dann müssten die Preise doppelt und dreifach so hoch sein.“ Das Kilo Hack würde dann schnell zehn bis zwölf Euro kosten, erklärt Feuerborn im Podcast „Wahl lokal“ der Mitteldeutschen Zeitung und der Volksstimme.
„Das hat sich über Jahre aufgebaut“
Im Podcast „Wahl lokal“ werfen die Moderatoren Stefan B. Westphal und Anna Petersen gemeinsam mit ihren Gästen im Vorfeld der Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt jede Woche einen Blick auf andere Themen und Probleme im Land. Eines davon sind die Sorgen und Nöte der Landwirte im Land - und warum die Situation ausgerechnet im Dezember 2023 gekippt ist.
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„Das hat sich über Jahre aufgebaut“, weiß Olaf Feuerborn, Präsident des Landesbauernverbandes. „Wir haben eine Düngeverordnung, wir haben Restriktionen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Uns wird vorgeschrieben, wie weit wir heute vom Graben weg bleiben“, neben vielem anderen wird schnell klar, „das heißt also, wir haben eine überbordende Bürokratie", ärgert sich Feuerborn.
Was hat den Bauernprotest auf die Straße getrieben?
„Was uns im Dezember auf die Straße gebracht hat, das war die Situation durch die Belastung“, denn dann hätte eine neue Förderperiode der europäischen Agrarpolitik begonnen. Bis 2023 gab es demnach noch 260 Euro pro Hektar an Ausgleichszahlungen. Ab Dezember habe man erstmal 90 Euro pro Hektar weniger bekommen. „Das ist unheimlich viel Geld für die landwirtschaftlichen Betriebe, gerade hier in den neuen Bundesländern.“ Und dann seien da noch die von der Bundesregierung geplanten Kürzungen beim Agrardiesel und bei der Kfz-Steuerbefreiung.
Warum Feuerborn derzeit dennoch keine Alternative zur Förderung der Landwirtschaft sieht - und was er sich sonst noch von der Politik wünscht, ist Thema im Podcast „Wahl lokal“, der überall dort zu finden ist, wo es Podcasts gibt.