Kommunalwahl Kommunalwahl-Panne: AfD gewinnt Sitze, hat aber zu wenige Kandidaten
Die AfD hat bei den Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt in den meisten Städten und Gemeinden abgeräumt. Doch in mehreren Regionen kann sie Sitze nicht besetzen, weil sie nicht genug Kandidaten aufgestellt hat. Welche Folgen das hat.
Halle/MZ. - Die AfD in Sachsen-Anhalt hat ihr Potenzial bei den Kommunalwahlen nicht voll ausgeschöpft. Zwar wurde sie in den meisten Städten und Gemeinden stärkste Kraft. In einigen Regionen kann sie aber nicht alle gewonnen Sitze besetzen, weil sie nicht genug Kandidaten aufgestellt hat.
Etwa im Stadtrat Bernburg (Salzlandkreis) bleiben so sechs Sitze unbesetzt. Die AfD hatte mit 26 Prozent zehn Mandate errungen und liegt damit knapp hinter der CDU, sie hatte aber auf ihrer Liste nur vier Bewerber nominiert.
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Das Wahlrecht schließt eine Nachbesetzung aus: Damit verkleinern sich Stadt- und Gemeinderäte. Ähnlich ist es in Aschersleben (Salzlandkreis): Die AfD wurde mit 23 Prozent drittstärkste Kraft, im Stadtrat kann die Partei aber fünf Sitze nicht besetzen. Drei Kandidaten waren aufgestellt worden, acht Plätze hätten besetzt werden können.
In Weißenfels (Burgenlandkreis) wurde die AfD im Stadtrat mit 24,7 Prozent zweitstärkste Kraft nach der CDU. Zehn Sitze hatte die AfD damit gewonnen, stellte aber nur drei Kandidaten auf. Auch hier bleiben sieben Sitze unbesetzt. In Hettstedt (Mansfeld-Südharz) können nur fünf von acht Sitzen besetzt werden.
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In mehreren Stadt- und Gemeinderäten im Saalekreis verkleinern sich die Räte ebenfalls, weil der AfD mehr Sitze zustehen als sie Kandidaten aufgestellt hatte. Es handelt sich um einen bis zu vier Sitzen wie beispielsweise in Schkopau (vier), Bad Lauchstädt (einer), Kabelsketal und Landsberg.
Auch in Jessen, Zahna-Elster und Annaburg (alle Landkreis Wittenberg) hat die AfD jeweils mehr Mandate errungen als sie Kandidaten nominiert hatte. In Naumburg (Burgenlandkreis) wird keine AfD-Stadtratsfraktion gebildet, weil sie dort nicht angetreten war.