PODCAST „WAHL LOKAL“ Mit Video: Bundesgartenschau-Kosten in Dessau-Roßlau vor Wahl umstritten
In Dessau-Roßlau klafft ein dickes Loch in der Stadtkasse. Dennoch soll auch mithilfe eigener Investitionen 2035 die Bundesgartenschau in der Doppelstadt ausgerichtet werden. Das sorgt kurz vor der Kommunalwahl in Sachsen-Anhalt 2024 für Diskussionsstoff.
Dessau-Roßlau/MZ/VS - Der städtische Haushalt mit seinem Schuldenberg von fast 30 Millionen Euro und die Bundesgartenschau sind wichtige Themen für die Kommunalwahlen in Dessau-Roßlau, findet Oliver Müller-Lorey, Teamleiter Reporter im Anhalt-Kurier der Mitteldeutschen Zeitung.
Die Stadt muss sparen, dabei hatte sie lange eine gute Haushaltslage, war fast schuldenfrei. Nun aber ist die Aussicht trüb: „Das Problem ist, dass bis 2027 100 Millionen fehlen, keiner weiß, wo sie herkommen sollen“, sagt Müller-Lorey im Wahlpodcast „Wahl lokal“ von Mitteldeutscher Zeitung und Volksstimme. „Und in der Summe gar nicht eingerechnet ist die Bundesgartenschau.“
Bundesgartenschau ist ein beherrschendes Wahlkampf-Thema in Dessau-Roßlau
Im Podcast „Wahl lokal“ werfen die Moderatoren Stefan B. Westphal und Anna Petersen gemeinsam mit ihren Gästen im Vorfeld der Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt jede Woche einen Blick auf andere Themen und Probleme im Land. In Dessau-Roßlau ist die Bundesgartenschau ein beherrschendes Wahlkampf-Thema.
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Auf knapp 64 Millionen Euro wird der Eigenanteil der Stadt geschätzt, um die Buga durchzuführen – eine zusätzliche finanzielle Belastung für die klamme Kasse der Stadt.
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„Die Bundesgartenschau soll eine Rakete für die Stadtentwicklung sein“
„Die AfD ist ganz klar dagegen“, sagt Müller-Lorey, „nicht nur aus Kostengründen, sondern weil die Bundesgartenschau in Dessau auch das Klimathema ganz stark beinhalten wird.“ Bei der SPD, die am Anfang noch für die Buga war, ist mittlerweile ein leichter Kurswechsel zu beobachten. „Da steht jetzt steht im Wahlprogramm, ,wir werden die Bewerbung kritisch begleiten’, das klingt auch ein bisschen mehr nach Vorsicht“, so Müller-Lorey.
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Die Befürworter der Buga, also CDU, FDP und Grüne, erwarten unterm Strich einen Gewinn für Dessau-Roßlau. „Die Bundesgartenschau soll eine Rakete für die Stadtentwicklung sein, es sollen neue Quartiere entstehen, es sollen Brachflächen besser genutzt werden“, sagt Müller-Lorey.
Endgültige Entscheidung könnte nach der Wahl vom alten Stadtrat gefällt werden
Eine endgültige Entscheidung über den Vertrag mit der Bundesgartenschau könnte in der ersten Sitzung des Stadtrates kurz nach der Kommunalwahl fallen, und zwar durch den alten Stadtrat. Der neue wird dann noch nicht konstituiert sein. „Außer sie würden in der nächsten Stadtratsitzung das Thema vertagen, dann würde der neue Stadtrat über die Buga entscheiden“, sagt Müller-Lorey.
Vor welchen Herausforderungen Dessau-Roßlau sonst noch steht, ist Thema des Podcasts „Wahl lokal“, der überall dort zu finden ist, wo es Podcasts gibt.