Podcast „Wahl lokal“ Mit Video: Wie geht man als Landrat damit um, wenn die AfD mit einem „Hausbesuch“ droht?
Am letzten Montag im März 2024 wollte die AfD mit einer Demonstration am Privathaus von Landrat Götz Ulrich vorbeiziehen. Das wollten er und seine Familie nicht auf sich sitzen lassen und stießen eine öffentliche Diskussion an. Im Podcast „Wahl lokal“ von Mitteldeutscher Zeitung und Volksstimme erzählt Ulrich, warum er die Aktion der AfD kritisch sieht und sich trotzdem mehr Gespräche mit den Bürgern wünscht.
Halle (Saale)/Naumburg/MZ/VS - In der Politik wird gestritten, es gibt unterschiedliche Meinungen - und manchmal geht es auch hart zur Sache. Eine Grenze ist jedoch überschritten, wenn das persönliche und private Umfeld zur Einschüchterung missbraucht wird. Das weiß auch Götz Ulrich (CDU), Landrat im Burgenlandkreis.
Am letzten Montag im März 2024 wollte die AfD mit einer Demonstration an seinem Privathaus vorbeiziehen. „Sie sollten sich schämen, in die Privatsphäre meiner Familie einzudringen“, sagte er damals in Richtung der AfD-Fraktion, als er das Thema öffentlich machte.
„Kalt lässt einen das gar nicht“
„Kalt lässt einen das gar nicht, weil es ja nicht nur mich persönlich, sondern meine ganze Familie betrifft“, schildert der CDU-Politiker im Podcast „Wahl lokal“ der Mitteldeutschen Zeitung und der Volksstimme seine ganz persönlichen Eindrücke.
Im Podcast „Wahl lokal“ werfen die Moderatoren Stefan B. Westphal und Anna Petersen gemeinsam mit ihren Gästen im Vorfeld der Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt jede Woche einen Blick auf andere Themen und Probleme im Land. Eines davon sind die Sorgen und Nöte der Kommunalpolitik - und mit welchen Problemen sich die Politiker hier konfrontiert sehen.
Insgesamt wünscht sich Götz Ulrich mehr Diskussion mit den Bürgern
Mit Blick auf die angekündigte AfD-Demonstration vor seinem Haus war das auch mit vielen Sorgen verbunden: „Wir haben der Familie da lange darüber beraten, ob man dieses Vorgehen der AfD öffentlich macht oder ob man es nicht öffentlich macht, über sich ergehen lässt und hofft, dass es vorbei ist." Am Ende entschieden sich Ulrich und seine Familie für die öffentliche Debatte darüber. Das habe „am Ende auch bewirkt, dass diese Demonstration der AfD ja umverlegt wurde“ und eine noch viel größere Demonstration für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit stattfinden konnte.
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Auch wenn es ein negatives Beispiel war. Insgesamt wünscht sich Götz Ulrich mehr Diskussion mit den Bürgern. Hier denkt er zum Beispiel an die Bildungspolitik und wünscht sich, „dass sich Eltern, Schülerinnen und Schüler, stärker einbringen“.
Was sich Götz Ulrich darüber hinaus für die Kommunalpolitik in Sachsen-Anhalt wünscht - und warum auch er sich über zu viel Bürokratie ärgert - ist Thema des Podcasts „Wahl lokal“, der überall dort zu finden ist, wo es Podcasts gibt.