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Kommunalwahl in Weißenfels Briefwahl oder Urnengang?

Dieser Tage erhalten rund 33.000 Weißenfelser ihre Wahlbenachrichtigungen. Die Stimmabgabe hat sich über die Jahre verändert. Wie dem Rechnung getragen wird.

Von Alexander Kempf 03.05.2024, 11:00
Wahlleiter Sven Hantscher und Sachbearbeiterin Sarah Ködel von der Weißenfelser Stadtverwaltung präsentieren ein Muster des Stimmzettels für die Stadtratswahl.
Wahlleiter Sven Hantscher und Sachbearbeiterin Sarah Ködel von der Weißenfelser Stadtverwaltung präsentieren ein Muster des Stimmzettels für die Stadtratswahl. Foto: Alexander Kempf

Weißenfels - Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, lautet die Auffassung des Weißenfelser Wahlleiters Sven Hantscher. Darum soll sich bei der Gestaltung von Wahlbenachrichtigungen und Wahlunterlagen auch möglichst wenig ändern. Wenn rund 33.000 Weißenfelserinnen und Weißenfelser in diesen Tagen Briefe mit ihren Wahlbenachrichtigungen für den 9. Juni im Briefkasten vorfinden, dürfte das vielen also bestens vertraut vorkommen. An jenem Datum wird nicht nur ein neues Europaparlament gewählt, sondern die Bürgerinnen und Bürger entscheiden auch über die neue Besetzung von Kreistag, Stadtrat und je nach Wohnsitz über die des Ortschaftsrates in ihrem Heimatdorf.

Bis zum 19. Mai müssen die Briefe zugestellt sein. Wer bis dato keine Wahlbenachrichtigung erhalten haben sollte, der kann zwischen dem 21. und dem 24. Mai im Einwohnermeldeamt der Stadt Einsicht in das Wählerverzeichnis nehmen. Dieses ist mit dem Stichtag 28. April erstellt worden.

Wer also beispielsweise erst nach diesem Datum nach Weißenfels gezogen ist, der ist dann woanders wahlberechtigt. Aber auch, wie lange man schon in Weißenfels gemeldet ist, entscheidet letztlich darüber, wo man seine Stimme für die Wahl abgibt.

Wahlen in Weißenfels - Anteil der Briefwähler kontinuierlich gestiegen

Bei zurückliegenden Wahlen in Weißenfels ist der Anteil der Briefwähler stetig gestiegen. Diesem Trend trägt auch Wahlleiter Sven Hantscher Rechnung, indem die Zahl der Briefwahlbezirke diesmal auf vier Bereiche erhöht worden ist. Damit steht am Wahltag mehr Personal für das Auszählen der Stimmen bereit. Der Wahlleiter erhofft sich so ein schnelleres Wahlergebnis.

Die Briefwahlunterlagen lassen sich nach Erhalt der Wahlbenachrichtigung auf dem Postweg oder unkompliziert mit drei Klicks über einen QR-Code anfordern. Die Portokosten für das Rücksenden übernimmt die Stadt und ist für die Wähler kostenfrei. Bei der zurückliegenden Oberbürgermeisterwahl in Weißenfels hätten laut Sven Hantscher bereits rund 7.000 Wahlberechtigte eine Briefwahl beantragt. Zurückerhalten hat der Wahlleiter aber lediglich 3.500 Stimmzettel.

Warum viele die Unterlagen erst anfordern, letztlich aber keine Briefwahl abschicken, darüber kann Sven Hantscher nur spekulieren. Er vermutet, dass das digitale Anfordern der Briefwahlunterlagen schnell gemacht ist. Diese auszufüllen, einzutüten und in den Briefkasten zu werfen, das ist dann vielleicht schon eine höhere Hürde - auch wenn keine Portokosten anfallen.

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Trotz der wachsenden Zahl Briefwähler entscheiden sich die meisten Menschen weiterhin für den Gang ins Wahllokal. „Es gibt noch eine Generation, die will den Urnengang“, sagt der Wahlleiter. Gerade bei jenen, die sich selbst das Recht erkämpft haben, frei zu wählen, beobachtet er diesen Wunsch. Da sei der Wahltag etwas Besonderes und für den Gang zur Stimmabgabe werde sich am Sonntag auch schick angezogen.

32 Urnenwahlbezirke gibt es bei der bevorstehenden Wahl im Bereich Weißenfels. Das entspricht 32 Wahllokalen. Immerhin 28 davon sind bereits barrierefrei. „Und bei zwei sind wir noch dran“, sagt Wahlleiter Sven Hantscher. Die Adresse ihres Wahllokals finden die Wähler auf ihrer Wahlbenachrichtigung. Dort zeigt auch ein Symbol an, ob dieses barrierefrei ist. Für viele ältere Menschen dürfte die Stimmabgabe diesmal wieder komfortabler werden. Denn nach Ende der Corona-Pandemie gibt es auch in Weißenfelser Altenheimen wieder Wahllokale.

Übrigens kann auch, wer die Briefwahlunterlagen beantragt hat, diese aber bis zum 9. Juni noch nicht zurückgeschickt hat, sie notfalls noch am Wahltag in seinem Wahllokal abgeben. Auch alle Briefkästen werden am Wahltag noch einmal geleert, versichert der Wahlleiter. „Jede Stimme, die bekannt ist, versuchen wir auch einzusammeln“, betont er.