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Kommunalwahl 2024 Wer kandidiert am 9. Juni für den Stadtrat von Zörbig und was wollen die Kandidatinnen und kandidaten umsetzen?

Vor der Kommunalwahl am 9. Juni stellt die MZ Parteien und Wählergruppierungen vor, die für den Stadtrat von Zörbig kandidieren. Was sind ihre Pläne und wie wollen sie die Erreichbarkeit der einzelnen Orte verbessern?

01.06.2024, 13:32
Eine Ratssitzung vom Oktober 2023: Wer sitzt nach den Kommunalwahlen vom 9. Juni im neuen Stadtrat von Zörbig?Foto: Robert Martin
Eine Ratssitzung vom Oktober 2023: Wer sitzt nach den Kommunalwahlen vom 9. Juni im neuen Stadtrat von Zörbig?Foto: Robert Martin (Foto: Robert Martin)

Zörbig/MZ. - In Zörbig haben elf Parteien und Wählervereinigungen ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die Stadtratswahl aufgestellt. Die MZ hat allen zwei Fragen gestellt. Die maximale Antwortlänge war vorgegeben. Hier sind die Antworten sowie eine Übersicht über alle Bewerberinnen und Bewerber.

1. Welche drei Projekte oder Anliegen wollen Sie mit dem Stadtrat in der Stadt umsetzen?

CDU: Die Bürgerinnen und Bürger müssen in Zukunft mit sicherer und preiswerter Wärme und Energie versorgt werden können. Hierzu sind die vorhandenen Ressourcen wie z. B. die Verbio, als auch künftige Ressourcen, von Wind- und PV-Energie einzusetzen. Energie, die bei uns erzeugt wird, muss auch zuerst für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen. Die Stadt ist Grundzentrum – Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte (auch ein Kinderarzt), Schulen, Kinder- und Seniorenbetreuung, Feuerwehren, auch unser Stadtbad müssen gewährleistet bleiben. Und Rad- und Gehwege sowie Straßen sind instandzuhalten oder neu zu bauen.

Es treten an: Adelheid Reiche, Dirk Nogossek, Karl-Heinz Boldt, Andreas Daus, Stefan Nogossek, Thomas Schmidt, Stefan Kühnel, Heike Lorenz, Lukas Jost, Sven Wingert, Klara Terese Boldt, Steven Ruschke, Sven Bittner-Schmidt, Anke Bretschneider, Thomas Klein, Thomas Theuerkauf, Christian Lerch, Martin Külz, Nadine Engel, Stefan Hautmann, Nico Raczynski, André Raczynski, Dirk Hoppe

AfD: Das wichtigste städtebauliche Projekt ist die Sanierung der Langen Straße und des Marktes in Zörbig. Wir sehen hier auch das Land und den Bund über Strukturmittel in der Pflicht, Mittel zur Verfügung zu stellen. Auch die Feuerwehrstraße ist unzumutbar! Es müssen alle Möglichkeiten genutzt werden, um unser Zentrum moderner zu gestalten. Wichtig ist auch, die Ortsteile nicht zu vergessen. Konkret unterstützen wir jede Initiative zur Schaffung von Dorfläden in den größeren Ortschaften. Ebenso brauchen wir eine bessere ärztliche Versorgung. Hier muss versucht werden, Angebote vor Ort zu bringen oder die Anbindung für ältere Bürger zu gewährleisten. Außerdem muss das Vereinsleben als Fundament unserer Stadt weiter unterstützt werden.

Es treten an: Peter Seydewitz, Sven Effenberger, Lukas Seide, Eva Schulze, Jens Bauerschmidt, Knut Albrecht, Gabriele Dietrich, Torsten Dietrich, Dirk Maly

SPD: Erstens, dass alle Projekte von den vielen Ehrenamtlichen und den daran beteiligten Betrieben erhalten bleiben, die zur Verschönerung unserer Stadt beitragen. Zum Beispiel Springbrunnen am Leipziger Teich, Wassermühle, Uhr auf dem Schützenplatz, Vakuumdampfmaschine, um nur einige zu nennen. Zweitens wollen wir unser Altstadtsanierungskonzept überarbeiten und zeitgemäß gestalten. Drittens soll das Integrierte Energiekonzept für unsere Stadt mit Beteiligung ortsansässiger Betriebe geplant werden.

Es tritt an: Hans-Joachim Rieger

FDP: Die hausärztliche Versorgung muss sichergestellt bzw. ausgebaut werden. Wir wollen die Idee eines Ärztehauses, in dem sich fehlende Fachärzte niederlassen können, umsetzen. Als neuen Weg für die bessere Hausarztversorgung betrachten wir eine mobile Versorgung. Bei der Umsetzung von Maßnahmen sollte darauf geachtet werden, dass in jeder Ortschaft etwas passiert. Es gilt, das Gemeinschaftsleben zu fördern, um den Zusammenhalt in den Ortschaften zu beleben. Besonders wichtig ist der weitere Ausbau der Jugendsozialarbeit und der erneute Einsatz eines Streetworkers. Die Jugendbeauftragte braucht personelle Unterstützung. Die Gehwege sind teils in einem desolaten Zustand und müssen erneuert werden. Zudem ist es uns wichtig, auf die Barrierefreiheit zu achten.

Es treten an: Constance Mädchen-Vötig, Sebastian Richter, Sylvio Meißner, Marco Deschner, Stefan Mädchen

Bürger für Zörbig: Für unsere Ortschaften machen wir uns stark. Neben Bildung, Kultur, Sport und Feuerwehren ist es uns wichtig, die Infrastruktur in den Ortschaften weiterzuentwickeln. Zusätzlich zu den Pflichtaufgaben setzen wir uns auch für die Stärkung des Ehrenamtes und die Intensivierung der Zusammenarbeit der Vereine ein. Die Weiterentwicklung des vorhandenen Stadtentwicklungskonzeptes ist uns eine Herzensangelegenheit. Durch konkrete Maßnahmen ist das für alle Ortschaften zu untersetzen. Wir brauchen auch künftig eine gesicherte und erreichbare medizinische Versorgung. Die Belange unserer Jugendlichen müssen wir stärker berücksichtigen.

Es treten an: Rolf Sonnenberger, Kristin Schöllner, Ronny Schneider, Torsten Gieseke, Ingo Weise, Ives-Michael Jensky, Gerd Höhne, Tamara Yvonne Danielzik, Gabriele Hecht, Eric Mühlpfordt, Hans-Werner Trummel, Ingolf Döhler, Giso Hecht, Peter Sitte, Falk Hering, Ben Hoppert

Freie Wählergemeinschaft Löberitz: Löberitz ist als zweitgrößte Ortschaft der Stadt endlich an das Radwegenetz anzubinden. Wir fordern außerdem für Löberitz eine komplette Tempo-30-Zone. Die bestehende Ortsumgehung ermöglicht das. Das Gemeindezentrum in der örtlichen Turnhalle ist einschließlich der Außenanlagen abschließend fertigzustellen, wie auch alle anderen angefangenen Bauprojekte im gesamten Stadtgebiet. Befestigte Fußwege müssen auch in Löberitz gebaut werden. Unsere Löberitzer Feuerwehr ist zu erhalten!

Es treten an: Michael Laudien, Jörg Schrödter, Christian Beinroth, Marco Sdralek, Peggy Päßler, Doreen Troczynski

Bürger für Salzfurtkapelle: Natürlich werden wir versuchen, unsere Salzfurther Projekte voranzutreiben. Aber die Arbeit im Stadtrat von Zörbig bezieht sich nicht nur auf Salzfurtkapelle. Für uns ist es wichtig, dass wir für alle Ortsteile der Stadt Zörbig erst einmal ein Grundkonzept erstellen, welches alle Arbeiten finanziell, zeitlich und kapazitätsmäßig abbildet. Es fällt uns schwer, uns hier nur auf drei Projekte zu reduzieren. Erst durch diese Vorarbeit wird eine Rangfolge für die notwendigen Projekte möglich.

Es treten an: Sascha Albrecht, Raik Altekruse, Sylvia Burkat, Elisa Funke, Aline Gebauer, Dirk Trocha, Frank Vogel, Christiane Winter

Unabhängige Wählergemeinschaft Schortewitz/Cösitz: Wir machen uns stark dafür, dass Barrierefreiheit in Schortewitz umgesetzt wird. Wir wollen Straßenquerungen einfacher nutzbar machen, gerade für ältere und behinderte Menschen als auch für Kinderwagen oder Rollstühle. Es wird ein Abwasseranschluss am Jugendklub dringend benötigt. Der Cösitzer Park ist seit 150 Jahren prägend für unsere Region. Er ist in der Zukunft stärker touristisch zu erschließen. Zum Erhalt der bestehenden Feuerwehren innerhalb des Stadtgebiets gehört für uns auch die Förderung der Kameradschaft unter den Mitgliedern der einzelnen Wehren.

Es treten an: Martin Rausch, Andreas Lewonig, Peggy Schmidt, Torsten Kaudelka, Matthias Graßhoff, Ingo Grothe, Gerrit Meyer, Jens Hartmann, Matthias Rausch, Sven-Uwe Schuppich

Bürgerinitiative Stumsdorf-Werben: Die drei vorrangigsten Projekte, die wir im Stadtrat angehen wollen sind für unsere Bürgerinitiative erstens die Renovierung der Kita Stumsdorf. Zweitens setzen wir uns für die weitere Nutzung des Gebäudes der alten Feuerwehr und den Umbau zu einem Bürgerhaus ein. Das dritte wichtig Vorhaben unsererseits ist die dringend notwendige Entschlammung des Dorfteiches.

Es treten an: Heino Reinpold, Marcus Berger

Bürger für Rieda und Schrenz: Wichtig ist, dass wir bereits begonnene Projekte beenden. So sind zum Beispiel das Stadtbad Zörbig und das Bürgerhaus Schrenz/Rieda fertig zu stellen. Notwendig sind der Ausbau der Straßen und vor allem Fußwege in allen unseren 18 Ortsteilen. Ein Ansatz muss dabei die Barrierefreiheit sein. Die Anbindung von Schrenz/Rieda an das Grundzentrum Zörbig durch einen Radweg muss umgesetzt werden. In unseren Ortsteilen ist die Sanierung der Teiche und Parkanlagen in naher Zukunft zu realisieren.

Es treten an: Matthias Schlegel, Bert Kloß, Pierre Niedzial, Johanna Putz, Iris Schmidt, Steve Riegel, Eckehard Hofmüller, Sven Geyda

Bürger für Quetzdölsdorf: Die „Bürger für Quetzdölsdorf“ (BfQ) möchten sich im Stadtrat zu allererst für die Anliegen der Ortschaft Quetzdölsdorf sowie für alle weiteren Ortsteile der Stadt Zörbig stark machen. So möchte sich die BfQ für den Erhalt und Sanierung kommunaler Einrichtungen einsetzen. Außerdem sollen bestehende Verträge und Anliegen abgeschlossen werden.

Es treten an: Carsten Helfer, Nico Chall, Jörg Hammer, Christoph Bernstädt, Katja Laaß, Jörg Schäpe, Falk Spors, Steffen Batzer

2. Wie kann die Erreichbarkeit der Ortschaften verbessert werden? Stichwort ÖPNV.

CDU: In der Stadt Zörbig bleibt der Markt zentraler Umstiegspunkt für den ÖPNV in den Kreis Anhalt-Bitterfeld, den Saalekreis und nach Halle. Der muss dafür ordentlich ausgebaut werden. Dass Kinder immer noch in Schnee und Regen ohne Schutz stehen, ist inakzeptabel. Das gilt genauso für die Ortschaften. Das Bahnhofsgebäude in Stumsdorf braucht dringend ein Konzept. Radwege müssen dem ÖPNV zuführen. Und wer weiß, was die Studie der Nasa zur Saftbahn ergibt.

AfD: Der Stadtrat kann hier wenig machen, da die Zuständigkeit beim Kreis liegt, dennoch ist die Situation unzufriedenstellend. Der Bund müsste mehr Geld zur Verfügung stellen. Lobend muss man, dass der neue Fahrangebot Anrufbus Flex ein Fortschritt ist. In Verbindung mit dem Deutschland-Ticket lohnt es sich für Vielfahrer. Für Rentner mit kleiner Rente muss es Vergünstigungen geben und bei uns im ländlichen Raum ist es schwer umsetzbar.

SPD: Voraussetzung für eine bessere Erreichbarkeit der Ortschaften sind die Bushaltestellen im Stadtgebiet. Die Haltestelle am Marktplatz wird gerade neu geplant. Meiner Meinung nach muss aber die Abstimmung zwischen dem Landkreis und den Busunternehmen verbessert werden, um den ÖPNV in Zukunft zu verbessern.

FDP: Gerade in ländlichen Gebieten spielt der ÖPNV eine überdurchschnittliche Rolle. Leider ist es auch ein teures Unterfangen, dass Busse regelmäßig zwischen den Ortschaften verkehren, es aber zu bestimmten Zeiten nur wenige Fahrgäste gibt. Man muss den Bedarf feststellen. Überaus wichtig ist eine direkte Busverbindung in die Kreisstadt Köthen. Viele ältere Bürger suchen dort Fachärzte auf oder möchten zum Bahnhof, um weiterzureisen.

Bürger für Zörbig: Zörbig ist relativ günstig an die größeren Städte der Region angebunden. Handlungsbedarf besteht bei der Verbindung der Ortsteile an die Ortschaft Zörbig. Lücken im ÖPNV und Radwegenetz sind weiter zu schließen. An den Interessen der Bürger ausgerichtete Mobilitätslösungen sind Teil der Daseinsvorsorge und damit ein Standortvorteil für unsere Stadt Zörbig.

Freie Wählergemeinschaft Löberitz: Wie bereits erwähnt, ist Löberitz an das Radwegenetz anzubinden. In den Schulferien ist der ÖPNV nicht ausreichend vorhanden. Die Nutzung der Rufbusse ist zu vereinfachen.

Bürger für Salzfurtkapelle: Der ÖPNV ist ein sensibles Thema im ländlichen Raum. Hier treffen zwei Welten aufeinander: Wunsch der Bürger und die Wirtschaftlichkeit. Der Stadtrat hat nur geringen Einfluss auf die Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs. Er kann lediglich die Entwicklung des Radwegenetzes unserer Stadt gestalten. Nicht nur die Ortsteile der Stadt Zörbig sind zu betrachten, sondern auch die Anbindung an die Nachbarkommunen.

Unabhängige Wählergemeinschaft Schortewitz/Cösitz: Auch in den Schulferien ist der Öffentliche Personennahverkehr abzusichern. Zusätzlich sind die Angebote des ÖPNV zu erweitern. Auch Schortewitz muss ans Radwegenetz angebunden werden. Außerdem sind die Rufbusangebote zu erweitern. Vor allem aber brauchen wird bessere Verbindungen der Ortschaften zu den Einkaufszentren und medizinischen Einrichtungen.

Bürgerinitiative Stumsdorf-Werben: Die Erreichbarkeit der Ortsteile zur Stadt Zörbig und den anderen Städten ist gut aufgestellt, da Stumsdorf einen Bahnhof hat und zum Beispiel die Zuganbindung in Richtung Halle und Magdeburg stündlich gewährleistet ist. Sie sollte aber im Schulbusverkehr mit mehr Bussen besetzt werden, da immer noch Kinder wegen Platzmangels in Bussen stehen müssen.

Bürger für Rieda und Schrenz: Den ÖPNV kann man nicht nur auf Stadtratsebene planen, das betrifft vorrangig den Kreistag von Anhalt-Bitterfeld. Dafür setze ich mich im Kreistag ein. Im ländlichen Raum sind die Zuverlässigkeit und die Verfügbarkeit des Öffentlichen Personennahverkehrs zu verbessern. Dieser muss auch unabhängig von Schulbus-Strukturen funktionieren. Der Ausbau des Radwegenetzes ist in diesem Zusammenhang ebenfalls erforderlich. Die medizinische Grundversorgung und die Einkaufsmöglichkeiten müssen erreichbar bleiben.

Bürger für Quetzdölsdorf: Das langfristige Ziel sollte hier bezahlbare, flexible, aber auch regelmäßige Mobilität im ländlichen Raum sein. Auch effektive Anbindungen an Bus und Bahn sollten dabei ein wesentlicher Bestandteil sein.