Bundestagswahl Wahlkreis 73 SPD-Kandidat erklärt Niederlage: „Haben auf das falsche Pferd gesetzt“
Die SPD hat ihr Ergebnis in Mansfeld-Südharz und dem westlichen Saalekreis halbiert. Kandidat Aick Pietschmann sieht die Gründe dafür in Berlin und kritisiert vor allem eine Personalentscheidung.
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Langeneichstädt/MZ. - „Es ist halt enttäuschend“, sagt Aick Pietschmann. Der Langeneichstädter war der Kandidat der SPD für den Wahlkreis 73. 10,7 Prozent erhielt er, gut ein Prozentpunkt als seine Partei bei den Zweitstimmen. Doch im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 ging es für die Sozialdemokraten steil bergab.
Bundestagswahl 2025: Enttäuschung über SPD-Ergebnis im Wahlkreis 73
Seinerzeit hatte Katrin Budde mit 22,8 Prozent noch knapp am Direktmandat geschnuppert. Pietschmann enttäuschte nun aber weniger sein Abschneiden – „Es war für mich eingeplant, dass ich verlieren kann – auch deutlich“ – als das der SPD im Bund.
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„Wir haben das schlechteste Ergebnis seit dem Krieg. Das liegt daran, dass wir auf das falsche Pferd gesetzt haben“, erneuerte Pietschmann seine Kritik an der Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz. Er habe in seinem Wahlkampf viel Gegenwind wegen der Bundespolitik gespürt, nicht so sehr an Wahlständen, aber in Kommentaren. „Es ist insgesamt eine negative Stimmung.“
SPD: Pietschmann offen für erneute Kandidatur
Pietschmann geht trotz der Wahlniederlage davon aus, dass seine Partei künftig mit der Union die Regierung stellt: „Wir müssen da als SPD aber rote Linien ziehen. Eine Mehrwertsteuererhöhung wäre nur eine Abschöpfung kleinerer Einkommen.“
Auch die Schuldenbremse müsse gelockert werden, um die Industrie unterstützen zu können. Er selbst könne sich eine erneute Kandidatur bei späteren Wahlen vorstellen, aber nur wenn die Rahmenbedingungen andere sind: „Wenn die Fresse blutig ist und alles tut weh, steht man erst Recht auf.“