Bundestagswahl im Wahlkreis 73 2.000 Euro steuerfrei und Hilfe für den Mittelstand - Marcel Enders tritt für die Freien Wähler an
Marcel Enders will für die Freien Wähler in den Bundestag einziehen. Das wichtigste Thema ist dem Unternehmer dabei die Stärkung der Wirtschaft und deutlich mehr netto im Geldbeutel.
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Sangerhausen/MZ. - Aus seiner sportlichen Leidenschaft macht Marcel Enders keinen Hehl. Denn zum Termin trägt er einen Pullover mit dezentem Logo vom Fußballverein FC Bayern München drauf. „Ich bin seit 40 Jahren Mitglied“, sagt der 61-Jährige. Er ist der Bundestagskandidat der Freien Wähler im Wahlkreis 73.
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Und Mitglied sein, das will er künftig auch im Bundestag. „Ich will Veränderungen bewirken und mich vor allem für den Mittelstand einsetzen“, sagt Enders, der aus Pansfelde bei Falkenstein im Harz kommt. Seit 2022 ist er Mitglied bei den Freien Wählern und vertrete Sachsen-Anhalt auch als Vorstandsmitglied bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Partei. „Die Unternehmen müssen bürokratisch und steuerlich entlastet werden“, sagt er. Die Verstärkung der Digitalisierung sowie eine Reduktion der Dokumentationspflichten solle für den Abbau der Bürokratie sorgen, meint Enders. Steuerlich plädiere er für die Anhebung der Freibeträge bei der Gewerbesteuer und einen vereinfachten Zugang zu zinsgünstigen Krediten durch regionale Förderbanken.
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2.000 Euro steuerfrei für alle sollen kleine und mittlere Einkommen stärken
Unternehmenssteuern sollten seiner Meinung nach, die sich mit dem Wahlprogramm der Freien Wähler deckt, 25 Prozent betragen, jene der Gastrobranche sieben Prozent. Zudem müsse man die Energiepreise für Unternehmen, vor allem die kleinen und mittleren, senken. „Der Mittelstand ist die tragende Säule unserer Wirtschaft“, betont er. „Die Großen werden schon entlastet, aber der Rest nicht“, sagt Enders, der selbst ein Unternehmen mit drei Mitarbeitern leitet und dabei in der Entsorgungsbranche tätig ist. Entlastungen will er aber nicht nur für die Unternehmen schaffen, sondern auch für die Bürger.
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Er plädiert dafür, dass der Steuerfreibetrag auf 2.000 Euro pro Monat hochgeschraubt wird. „Damit würde sich Arbeit für jeden wieder lohnen“, sagt er. „Mittlere Einkommen hätten dann mehr im Portemonnaie, und für die Unternehmen hätte das auch einen Vorteil“, findet er: Die Gewerkschaften würden nicht mehr an der Gehaltsschraube drehen müssen, was wiederum zu einer Entlastung der Wirtschaft führen würde. „Durch die Anhebung des Steuerfreibetrags profitieren insbesondere Familien, Alleinerziehende und Geringverdiener, was zu einer gerechteren Verteilung der Steuerlast führt.“ Und, zu guter Letzt, das hinzugewonnene Geld könnte durch erhöhten Konsum möglicherweise auch wieder den Unternehmen zugutekommen.
Hoffnung auf drei Direktmandate und Einzug in den Bundestag
Nicht nur im Fußball richtet sich der Blick von Marcel Enders nach Bayern, auch politisch. Denn das politische Aushängeschild der Freien Wähler heißt Hubert Aiwanger, ist Vorsitzender der Freien Wähler in Bayern und dort stellvertretender Ministerpräsident. Man hoffe natürlich, dass man in Bayern drei Direktmandate bekomme und damit auch in den Bundestag einzieht, sagt Enders. Und damit eine konservative Partei, die sich für Landwirte und Handwerker, für eine Abschaffung der Erbschaftssteuer oder auch für die Abschiebung von nicht-deutschen Straftätern ausspricht und dabei gleichzeitig Familien, Demokratie und heimische Lebens- und Arzneimittelversorgung stärken will.
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Er sei optimistisch, dass diese Themen ziehen, auch weil es eben nicht nur Bayern gebe. „In Rheinland-Pfalz sind die Freien Wähler auch stark“, sagt er. Dass sie auch einen Achtungserfolg im Wahlkreis erreichen, dafür kämpft er. „Wir sollten beim Wahlkampf nicht den Fehler machen und uns nur auf das Thema Migration fokussieren“, sagt er. „Dabei gehen viele andere wichtige Themen verloren.“ Vielmehr wolle er dafür sorgen, dass die Unternehmen im Wahlkreis gestärkt würden. „Man muss sich die Sorgen und Nöte anhören und dann Lösungen suchen“, so Enders.
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„Für die Kommunen müssen auch dringend Entlastungen her, vieles wird auf sie abgewälzt“, sagt Enders. Wenn der Bund Gesetze beschließe, dann müsse er auch die Kosten dafür tragen, meint Enders, der nach der Wende in den Osten kam und dort heimisch wurde. Geboren ist er auf der anderen Seite des Zonenrandgebiets, in Helmstedt bei Braunschweig. Der Harz und die Natur im südlichen Sachsen-Anhalt seien ihm wichtig, auch zur Erholung. „Ich bin ein leidenschaftlicher Motorradfahrer“, erzählt er. „Vom Motorrad aus kann man die Vorzüge dieser tollen Region am besten genießen.“
Zur Person
Marcel Enders ist 61 Jahre alt und kommt aus Pansfelde bei Falkenstein im Landkreis Harz. Er ist als Selbstständiger im Bereich der Entsorgungsbranche tätig. Sein Unternehmen EnRec Service sitzt in Pansfelde.
Er ist Mitglied im Ortschaftsrat Pansfelde und Vorsitzender der Stadtvereinigung der Freien Wähler in Falkenstein/Harz. Überregional ist er als Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wähler aktiv.Auf der Landesliste der Freien Wähler belegt er Platz sechs.
JOE