Bundestagswahl 2025 Rebecca Resch will für Freie Wähler in den Bundestag
Bei der Bundestagswahl 2025 tritt Rebecca Resch im Wahlkreis 72 für die Freien Wähler an. Die Bornitzerin nennt sich „Alternative zur Alternative“ und will das Gesundheitssystem reformieren.

Bornitz/MZ. - Das kommunalpolitische Engagement wurde Rebecca Resch quasi in die Wiege gelegt. Ihre Mutter, Marga Resch, war nämlich langjährige Bürgermeisterin ihres Heimatortes Bornitz in der Elsteraue. Nun möchte die 37-Jährige als Direktkandidatin der Freien Wähler den Sprung von der Kommunal- in die Bundespolitik wagen, wenn die Wähler ihr bei der Bundestagswahl ihr Vertrauen aussprechen sollten.
„Ich bin total unzufrieden, wie es gerade läuft“, doch wolle sie „nicht nur meckern und tatenlos zusehen“, begründet Rebecca Resch ihre Kandidatur für den Bundestag. Die wichtigsten Themenfelder, die sie persönlich bewegen, aber auch bundespolitisch angegangen werden müssten, seien Bildung, Soziales und Gesundheit.
Röntgenbilder: Ärzte müssen Untersuchungen selbst bezahlen
Bezüglich Letzterem kritisiert sie vor allem „die Budgetierung der medizinischen Versorgung“. Dazu nennt sie ein Beispiel: „Wenn ein Arzt mit den Krankenkassen einen Vertrag für 50 Röntgenbilder abschließt, bekommt er auch nur diese bezahlt“. Sollte ein 51. Röntgenbild nötig sein, müsse er selbst dafür aufkommen. Das sei einer der Hauptgründe gewesen, warum im Oktober vergangenen Jahres bundesweit zahlreiche Praxen gestreikt haben, woran sich auch Rebecca Resch beteiligt habe.
Was die Bildung anbelangt, wolle sie sich für ein bundeseinheitliches System einsetzen. Auch dazu hat sie Beispiele parat. Eine Freundin von ihr sei mit ihrem Kind von München nach Hannover gezogen. „Das Kind kam aufgrund der unterschiedlichen Lerninhalte gar nicht zurecht und ist von einem Einserschnitt bei den Noten auf einen Viererschnitt gefallen.“ Selbst zwischen Schulen im selben Landkreis und gar zwischen den Schulklassen gebe es große Unterschiede. „In einem Schuljahr sind es in der Grundschule Bücher von Langenscheidt, im nächsten Schuljahr Bücher von ,Volk und Wissen’“, spricht die Mutter zweier Kinder aus Erfahrung.
Mehr Förderung für Bäder, Theater und Turnhallen
Beim Thema Soziales kritisiert sie, dass in den vergangenen Jahren „viele Einrichtungen wie Bäder, Theater und Turnhallen geschlossen“ worden seien. „Das ist nicht gut für die Kultur und das soziale Miteinander“, so Rebecca Resch. Sie glaube nicht, dass das daran liegt, dass auf einen Schlag nicht mehr genug Geld dafür da sei, vielmehr sei in den vergangenen Jahrzehnten versäumt worden, kontinuierlich kleinere Beträge in die Einrichtungen zu investieren, um sie zu erhalten. Sie wolle sich dafür einsetzen, dass solche kommunalen Einrichtungen mehr und höhere Förderungen vom Bund erhalten.
Sollten sie und die Freien Wähler generell in den Bundestag einziehen, wolle sie keine Koalitionen ausschließen, mit einer Ausnahme: „Ich möchte nur nicht mit den Grünen zusammengehen“, nämlich, weil diese „nicht grün“ seien. Sie befürworte beispielsweise Solaranlagen auf Dächern, wolle aber nicht, dass landwirtschaftliche Flächen für erneuerbare Energien verloren gingen.
Von ihrer Verwandtschaft, Bekanntschaft und Kundschaft erfahre sie viel Zuspruch für die Kandidatur. „Viele sehen die Freien Wähler als Alternative zur Alternative“, sagt Rebecca Resch und meint damit die AfD, die für manch freiheitlich-konservative Menschen teils zu radikale Positionen vertrete. Und so hoffe sie, dass sie mit ihrer Kandidatur ein Gegengewicht darstellen kann, in einer „Region, die sehr blau geprägt“ sei.