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Traumatisiert vom Auslandseinsatz Mit Video: Was ist nachdem Krieg geblieben? Ein Soldat aus Eisleben blickt zurück 

Der ehemalige Zeitsoldat Maik Kattner aus Sachsen-Anhalt war einer von etwa 600 deutschen Soldaten, der 1995 in den bewaffneten Einsatz nach Bosnien geschickt wurde. Er leidet bis heute unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung.

Von Torsten Grundmann, Alexander Pförtsch und Samantha Günther Aktualisiert: 11.05.2024, 10:56
Der ehemalige Zeitsoldat Maik Kattner aus Eisleben leidet unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Als Therapie hat er für sich das Malen entdeckt.
Der ehemalige Zeitsoldat Maik Kattner aus Eisleben leidet unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Als Therapie hat er für sich das Malen entdeckt. Foto: DUR/Maik Kattner

Halle/Eisleben/DUR. „Ich war Soldat mit Leib und Seele und habe darin auch einen Sinn gesehen, erinnert sich Maik Kattner aus Eisleben. An dem Einsatz in Bosnien nicht teilzunehmen sei für ihn keine Option gewesen. Doch nachdem der heute 52-Jährige selbst bei Häuserkämpfen verwundet wurde, habe er nicht mehr weiter machen können. „Es war die Hölle“, erinnert sich Kattner, er brach den Einsatz ab und kehrte zurück nach Deutschland.

Im Studiotalk: Bundeswehrsoldat in Bosnien - ein Zeitsoldat blickt zurück

 
Wie der Eislebener Maik Kattner versucht, sein Kriegstrauma zu verarbeiten, berichtet er im Studiotalk in Halle. (Kamera: Alexander Pförtsch, Schnitt: Torsten Grundmann)

Seinen ersten Flashback (Erinnerungsblitz) erlebte Kattner 2009, als bei einer Maßnahme des Arbeitsamtes urplötzlich in ihm ein Film ablief - eine Erinnerung an seinen Einsatz als Bundeswehrsoldat im Bosnienkrieg 1995. Der ehemalige Zeitsoldat hatte Probleme, ins Arbeitsleben zurückzufinden. Die Bundeswehr habe seine Erkrankung bislang nicht als Folge seines Einsatzes anerkannt.

Nach dem Tod seiner Mutter ging auch seine Ehe kaputt, die Folge war eine Alkohol- und Tablettensucht. Maik Kattner erzählt im Studiotalk in Halle von einer schweren Zeit, die mit dem Einsatz im Bosnienkrieg begann und sich danach fortführte. „Ich habe sogar über Selbstmord nachgedacht“, und fühlte sich sehr oft alleingelassen. Heute helfe ihm das neu entdeckte Malen bei der Aufarbeitung.