ZDF ZDF: Mankells Dreiteiler «Die falsche Fährte»

Hamburg/dpa. - Zunächst lustlos, dann aber mit wachsenderInbrunst, steigert er sich in die Aufklärung hinein und überführt dieTäter mit all seiner Erfahrung und wach gebliebenem Instinkt.
«Die fünfte Fährte» ist der Auftakt einer intensiverenZusammenarbeit des ZDF mit dem schwedischen Partner SVT. Nach demRoman «Die falsche Fährte» soll im Frühjahr «Die fünfte Frau» alsVierteiler folgen, in Planung ist auch die Verfilmung des neuestenMankell-Werks, der «Mittsommermord». Das ZDF beteiligt sich an denFilmen der Schweden über seine Produktionsfirma Network Movie mitrund 20 Prozent. Der 53-jährige Mankell, dessen Wallander-Bücher in28 Sprachen übersetzt und in Deutschland rund drei Millionen Malverkauft wurden, trat beim Dreiteiler «Die falsche Fährte» auch alsDrehbuchautor auf.
In «Die falsche Fährte» wird der Kommissar Zeuge einesschrecklichen Selbstmords einer Südost-Asiatin, die sich auf einemFeld verbrennt. Dass diese Tat im Zusammenhang mit anderen grausigenMorden an scheinbar unbescholtenen Männern steht, ist ihm und seinemTeam lange nicht klar. Auch gibt es keinerlei Erklärungen, was einehemaliger Justizminister (er wird am Freitagabend im ZDF zwischen22.30 und 22.45 Uhr skalpiert) mit einem Drogendealer und Zuhälter zutun gehabt haben könnte. Ein weiterer Mord führt Wallander insProstituierten-Milieu und zu Menschenhändlern. Es dauert jedoch nocheinige Zeit, bis der Kommissar auf die richtige Fährte gelangt.
In die Rolle des schmuddeligen Kommissars ist wieder der SchwedeRolf Lassgard (57) geschlüpft. Auch in den ersten drei Filmen (anihnen war das ZDF jedoch noch nicht beteiligt), «Die Hunde von Riga»,«Mörder ohne Gesicht» und «Die weiße Löwin», wirkte der blondeDarsteller und Vater dreier Kinder mit. Lassgard verbindet zumindesteine Gemeinsamkeit mit Wallander: Er hat ein Sommerhaus in Ystad,Wallanders Revier. Doch die Filme werden nicht mehr in Ystad, sondernin Landskrona gedreht, weil das südöstliche Ystad den Filmemacherninzwischen zu nobel geworden ist.
«Ich fühle mich freier als bei den ersten drei Verfilmungen», sagtLassgard. «Das liegt daran, dass mich die beiden jungen Regisseure,Birger Larsen und Leif Magnusson, meinen Wallander sointerpretieren lassen, wie ich ihn sehe.» Ein Ende von WallandersDienstzeit wäre für Lassgard kein Problem: «Dann ist eben Schluss.»Denn Autor Mankell hat dem älter werdenden Wallander im neuen«Mittsommermord» eine Nebenrolle verpasst. Dafür übernimmt dessenTochter die Aufgaben - Generationswechsel im Polizeirevier von Ystad.
«Für mich bedeutet diese Entwicklung eine neue Herausforderunggenauso, wie ich hoffe, auch für die Leser und eines Tages die TV-Zuschauer», sagt der in Mosambik und Schweden lebende Mankell, dermit Eva Bergman, der Tochter von Regisseur Ingmar Bergman,verheiratet ist. Musste er beim Schreiben seines Drehbuchs großeAbstriche von seiner eigenen Buchvorlage vornehmen? «Es warschwierig», sagt der 52-Jährige. «Ein Roman und ein Film sind zweikomplett verschiedene Dinge. Was in Worte gefasst wird, muss auch inBilder passen. Aber ich habe es trotz der Schwierigkeiten genossen.»
Die beiden anderen Teile werden am 29. und 30. Dezember jeweils um22 Uhr ausgestrahlt.