Wolfgang Tiffert Wolfgang Tiffert: Mit 65 noch fit wie ein Turnschuh
Halle/MZ/leo. - Als Wolfgang Tiffert am 27. November 1937 im Hohenweidener Weg das Licht der Welt erblickt und kurz darauf mit seinen Eltern in die Paul-Suhr-Straße zieht, ist der Lebensweg vorgezeichnet. Die Sportanlage der "SG Gesundbrunnen", das heutige Koch-Stadion, liegt der Wohnung gegenüber. Sie ist ein unwiderstehlicher Anreiz für den am Mittwoch mit Weggefährten und Familie seinen 65. Geburtstag begehenden Jubilar.
Als Spieler, Trainer, Vereinschef und Präsident des Kreis-Verbandes ist Tifferts Leben seit 55 Jahren mit dem Fußball verbunden, denn mit Zehn trat er bei der SG erstmals gegen das Leder. Der technisch versierte Jungkicker entpuppt sich schnell als Talent. Schon mit 17 Jahren debütiert er in der Bezirksklasse-Elf des mittlerweile in "Einheit Süd" umbenannten Vereins. Im Jahr darauf wechselt er zu Motor, um in der "Sonderklasse Junioren" um die DDR-Meisterschaft zu spielen. Der gelernte Tischler widersteht allen Angeboten anderer Klubs. Die Vereinstreue ist bezeichnend für den Mann, der nach seinem dreijährigen Intermezzo beim HFC-Vorgänger SC Chemie (1960 bis 63) abermals zur Einheit zurückkehrt. Schon mit 21 Jahren trainiert der als zielstrebig geltende Tiffert seine erste Kindermannschaft. Nach erfolgreichem Studium an der DHfK erfüllt sich für den Vater zweier Söhne ein Traum: ein hauptamtlicher Trainerposten im Bezirkstrainingszentrum Halle.
Dem schließen sich nach der Wende eine Tätigkeit an der Sportschule und viele Erfolge mit Auswahlmannschaften an. Durch seine Hände gingen die späteren Nationalspieler Dariusz Wosz, Jörg Stübner und Andreas Wagenhaus. Es gibt wenig, was "Tiffi", der noch immer fit wirkt wie ein Turnschuh, aber nach der Saison als ESG-Trainer aufhören wird, im Nachhinein anders gemacht hätte. Ziele hat der Jubilar immer noch: "Mit der ESG nicht absteigen und das Nationalmannschafts-Debüt meines beim VfB Stuttgart spielenden Neffen Christian live verfolgen."
