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WM-Qualifikation WM-Qualifikation: Russland bereit für DFB-Elf

Von Ulf Mauder 08.10.2009, 15:00

Moskau/dpa. - «Allesind gesund, keine Verletzten», sagte Russlands Coach Guus Hiddinknach dem Training, bei dem Andrej Arschawin über die linke Seiteangriff. «Das macht Freude.» Für den Niederländer entscheidet Siegoder Niederlage in der Qualifikations-Partie an diesem Samstag imMoskauer Luschniki-Stadion auch über die Verlängerung seinesVertrages bei den Russen - und über die Teilnahme an der Fußball-WM2010 in Südafrika. Doch nicht nur die Spieler sind gerüstet für dasSpiel des Jahres in Moskau. Angesichts von 72 000 Fans im Stadionwartet die Stadt mit nie dagewesenen Sicherheitsvorkehrungen auf.

In der russischen Hauptstadt will das Innenministerium 8000Sicherheitskräfte einsetzen, davon die Hälfte am Stadion, die anderenin der Metropole. In vielen Lokalen mit Fernseher sind schon seitWochen keine Plätze mehr zu reservieren. Wer doch noch Platz hat,verlangt für das Public Viewing inzwischen sogar eine Gebühr von biszu 40 Euro pro Sitz, schrieben Moskauer Zeitungen am Donnerstag.Moskaus Polizei-Vize Wjatscheslaw Koslow warnte vor Krawallen. GegenHooligans werde mit aller Härte vorgegangen.

Dabei baut die russische Polizei offenbar auch Versuchen von Fansvor, die Begegnung mit der blutigen Geschichte beider Seiten imZweiten Weltkrieg in Verbindung zu bringen - bei dem die SowjetunionHitler-Deutschland besiegte. «Wir werden Parolen zur faschistischenIdeologie oder irgendwelche Konflikte im Zusammenhang mit derGeschichte auf keinen Fall zulassen», sagte Koslow. 25 russischePolizisten mit Deutschkenntnissen würden abgesehen von den insgesamtstrengen Kontrollen eigens auch die Transparente der erwarteten etwa4000 deutschen Fans überprüfen. Im Stadion herrscht Alkoholverbot.

Hiddink gab sich ungeachtet der Zweifel russischer Kommentatorenan der Qualifikation der Sbornaja zwei Tage vor dem Fußball-Krimisiegessicher. Er warnte sein Team erneut davor, sich etwa auf diefehlende Erfahrung der Deutschen mit dem Kunstrasen zu verlassen. Siehätten sich in Mainz mit dem Boden vertraut gemacht. Vize-KapitänSergej Semak betonte, dass für die Russen die gewohnte Synthetik kaumein Vorteil sei. Wichtig sei vielmehr, «sich nur ein Minimum anFehlern zu leisten und vor niemandem Angst zu haben», sagte Semakangesichts der Körpergröße der Deutschen, die im Schnitt zehnZentimeter länger seien als die russischen Spieler.

«Man darf aber auch andere Faktoren wie das Wetter nichtunterschätzen», sagte Hiddink der Zeitung «Sport Express»(Donnerstag). Moskaus nicht immer zuverlässiger Wetterbericht sagtfür Samstag bis zu 11 Grad Celsius Höchsttemperatur ohne Regenvoraus. Nicht zuletzt spielt für die traditionell sehrabergläubischen Russen das Horoskop eine Rolle. Unter den Spielernsei praktisch keine Jungfrau, stellte die «Komsomolskaja Prawda»erleichtert fest. In der Sbornaja gebe es «praktisch keine Konfliktezwischen den Sternzeichen». Hiddink habe seine «Aufstellung offenbarmit den Sternen abgestimmt».