WM 2010 - Auslosung WM 2010 - Auslosung: DFB-Elf trifft auf vermeintlich leichte Gegner
Durban/dpa. - In Russland, Finnland, Wales, Aserbaidschan undLiechtenstein erhielt der dreimalige Weltmeister am Sonntag bei derAuslosung in Durban lösbare Aufgaben für die Qualifikation zum erstenChampionat auf afrikanischem Boden zugeteilt.
«Ich denke, wir können zufrieden sein. Wir wollen als Gruppenkopfnatürlich auch Gruppen-Erster werden», sagte Teammanager OliverBierhoff nach der rund 105-minütigen, von hohen Sicherheitsmaßnahmenbegleiteten Show im Congress Centrum der Millionenstadt am IndischenOzean, die weltweit in 170 Länder via TV live übertragen wurde.Überschattet wurde das Auslosungs-Wochenende vom gewaltsamen Tod desfrüheren österreichischen Fußball-Profis Peter Burgstaller, dessenLeiche auf einem Golfplatz in der Nähe von Durban gefunden wurde.
Als Frankreichs Ex-Weltmeister Christian Karembeu um 17.18 Uhr MEZdie deutsche Mannschaft als Kopf der Gruppe 4 zuteilte, stand fest,dass Löws Auswahl ein erneutes Qualifikationsduell mit England wievor den Titelkämpfen 2002 erspart bleibt. «Ich denke, das ist keineGruppe, von der man sagen kann, sie ist typisch deutsch, aber sie istauf jeden Fall machbar», sagte DFB-Sportdirektor Matthias Sammer.Bundestrainer Löw hatte die Reise nach Südafrika am Freitag wegeneiner Zahnoperation absagen müssen.
Als schärfster Gruppen-Rivale gelten die Russen, die sich in derQualifikation zur EURO 2008 vor England durchgesetzt hatten.Bierhoff: «Es spricht für die Russen, dass sie England geschlagenhaben. Sie sind nicht ganz oben in der Spitze, aber eine gefährlicheMannschaft.» Während das DFB-Team in der Vergangenheit gegen Finnlandund Wales bereits erfolgreiche Qualifikationen spielte, istAserbaidschan erstmals Länderspiel-Gegner.
Schwerer als die deutsche Mannschaft erwischte es 928 Tage vor demTurnierstart die Engländer, die sich wie in der EM-Qualifikation mitKroatien auseinander setzen müssen. Außerdem gehören die Ukraine,Weißrussland, Kasachstan und Andorra der Gruppe 6 an. Insgesamtbewerben sich 199 Teams von allen fünf Kontinenten um die 31Endrunden-Plätze neben dem gesetzten Gastgeber Südafrika, die bis zumNovember 2009 in insgesamt 861 Spielen ermittelt werden. Aus Europaqualifizieren sich die neun Gruppensieger direkt für die WM-Endrunde.Die besten acht Gruppen-Zweiten spielen in einer Playoff-Runde dierestlichen vier Plätze für 2010 aus.
Bevor aktuelle und ehemalige Fußball-Größen in die Lostöpfegriffen, präsentierte sich Südafrika in einer feurigen undfarbenprächtigen Show erstmals als WM-Gastgeber derWeltöffentlichkeit. Vor dem bunten Bilderbogen aus afrikanischerMusik und Folklore hatte Staatspräsident Thabo Mbeki in seinerEröffnungsrede nach einmal Werbung für das Ausrichterland betrieben:«Ich bin zuversichtlich, dass die Welt des Fußballs in und mitSüdafrika feiern wird. Sie wird in 2010 die Schönheit des Kontinentskennenlernen.» FIFA-Präsident Joseph Blatter fügte hinzu: «Es gibtkeinen Zweifel, dass die WM ein großer Erfolg sein wird.»
Doch da hatte der Tod des früheren Salzburg-Profis Burgstaller,der laut «FAZ.net» auf Einladung von Franz Beckenbauer in Durbanweilte, längst einen dunklen Schatten auf die Veranstaltung geworfen.Der mutmaßliche Raubmord löste erneut Diskussionen über die hoheKriminalitätsrate im WM-Land aus. Blatter dementierte jedoch umgehendeine Verbindung zu dem Großereignis.
Die 19. Fußball-Weltmeisterschaft wird am 11. Juni 2010 im zurZeit noch im Bau befindlichen Soccer-City-Stadion von Johannesburgeröffnet. In der 94 700 Zuschauer fassenden Arena findet genau einenMonat später auch das Finale statt. Die Halbfinalpartien gehen inKapstadt (6. Juli) und Durban (7. Juli) über die Bühne. Das Spiel umPlatz drei ist im Nelson-Mandela-Bay-Stadion von Port Elizabeth (10.Juli) angesetzt. Weitere Austragungsorte des Turniers sindRustenburg, Bloemfontain, Pretoria, Polokwane und Nelspruit.