WM 2006 WM 2006: Plakat für die WM 2006 zeigt Fußball am Sternenhimmel

Stuttgart/dpa. - Ein Fußball am Sternenhimmel soll auf dieWeltmeisterschaft 2006 in Deutschland hinweisen - doch FranzBeckenbauer strahlte bei der Präsentation des offiziellen Plakatswenig Begeisterung aus. «Das Plakat ist ganz gelungen. Ein Drittelder Internet-User haben sich dafür entschieden, das muss manakzeptieren», sagte der Präsident des WM-Organisationskomitees amDonnerstag in Stuttgart mit süßsaurer Miene. «So etwas ist halt immerGeschmacksache.» Nach den Gesichtern als WM-Symbol, die im Auslandteilweise als «lachende Ectasy-Pillen» bezeichnet wurden, haben dieOrganisatoren offanbar auch mit dem WM-Poster keinen Volltreffergelandet.
Bei der engeren Auswahl hatte sich das OK auch etwas aus derVerantwortung gestohlen und den Fans die Entscheidung überlassen. PerSMS und Telefon hatten sich 32,8 Prozent für das Motiv der BerlinerAgentur «WE DO Communication GmbH» entschieden. Bei einer Film-Rückschau auf die bisherigen WM-Plakate wurde im neuen StuttgarterKunstmuseum deutlich, dass keiner der vorgestellten fünf Entwürfe einneues Glanzlicht setzten kann. Zumal in der Vergangenheit teilweiseberühmte Künstler für diese Werbeaktion eingespannt worden waren.Eine Jury hatte aus 900 eingegangenen Entwürfen fünf ausgewählt. DieEinnahmen der Telefon-Abstimmung in Höhe von 15 645 Euro gingen andie SOS-Kinderdörfer.
Eines der vorgeschlagenen Plakate, mit einer von einem Ballgetroffenen schwarz-rot-goldenen Fahne, hatte bereits im Vorfeld fürDiskussionen gesorgt, und belegte am Ende nur den dritten Platz.Entworfen hatte es der japanische Designer Makato Saito. «Ich weißgar nicht, ob sich ein deutscher Grafiker so etwas getraut hätte. WirDeutsche haben ja immer etwas Probleme mit nationalen Symbolen»,meinte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder.
«Es gefällt mir. Es ist anders», kommentierte UEFA-PräsidentLennart Johansson, gleichzeitig Vorsitzender des FIFA-OK für die WM,das Sternenhimmel-Plakat. Gregor C. Blach von der siegreichen Agenturerklärte, dass das Bild die weltumspannende Kraft des Fußballsdarstelle und zugleich auch eine Assoziation mit dem englischenBegriff des «Stars» habe. «Fußball hat ja eine Strahlkraft», bemühtesich Beckenbauer dann sichtlich um lobende Worte: «Je länger man esbetrachtet, desto besser wird es.»
