Wiedersehen für Anna Disselhoff
Halle/MZ. - Gleich zwei Spiele in Folge haben die Zweitliga-Handballerinnen von Union Halle-Neustadt zum Auftakt der laufenden Saison im Herbst verloren. Eine Rechnung konnten sie vor Wochenfrist beim Neuling TuS Lintfort bereits begleichen. Die zweite soll am Sonntag (16 Uhr / Unihalle) gegen den Erstliga-Absteiger SC Buntekuh Lübeck vom Tisch. Dort hatte man im Hinspiel recht unerwartet mit 25:26 das Nachsehen.
Doch mittlerweile stehen die Vorzeichen völlig anders. Die von finanziellen Sorgen arg geplagten Nordlichter hatten seitdem einen personellen Aderlass zu verzeichnen, der sie veranlasste, die Zielstellung auf Klassenerhalt zu korrigieren. Die letzten Auftritte des Teams gaben jedoch nicht zu großen Hoffnungen Anlass. Gleich zwei Mal wurden die Lübeckerinnen in ihrer eigenen Halle regelrecht verprügelt. Dem 16:29 gegen Spitzenreiter Garßen-Celle folgte ein nicht weniger ernüchterndes 17:31 gegen Teutonia Riemke.
Die jetzt für Union auf Torejagd gehende Anna Disselhoff war eine jener Spielerinnen, die dem SC Buntekuh im Dezember letzten Jahres den Rücken kehrte. Weil sie monatelang kein Geld gesehen hatte, bewarb sie sich auf die Union-Annonce in der Fachzeitschrift "Handballwoche" und fühlt sich mittlerweile an der Saale wohl. Da sie beide Teams kennt, weiß die 28-jährige Rückraumspielerin natürlich auch, was Union beherzigen muss, um diese Partie siegreich zu gestalten. "Sie hat mir gesagt, dass wir uns nur auf unsere eigenen Stärken konzentrieren müssen. Das würde ausreichen", erklärte Trainer Lothar Klatt, der sich von Disselhoff eigentlich ein paar wertvolle Tipps zu ihrem Ex-Team holen wollte.
Mittlerweile scheint Lübeck also alles andere als ein Furcht einflößender Kontrahent. Dennoch ist Klatt überzeugt, dass sein Team hoch konzentriert an die Sache herangeht. "Die Spielerinnen sind nach den Pleiten gegen Mainzlar und Blomberg geheilt. Außerdem haben wir uns gerade gegen die Teams aus den unteren Hälfte in dieser Saison schon schwer getan. Wenn wir mehr Stabilität in unsere Abwehr bekommen, sollten wir vielleicht auch etwas für unser Torkonto tun können", so Klatt.