Weltmeisterschaft Weltmeisterschaft: DFB-Frauen bejubeln dritten Einzug ins WM-Finale

Tianjin/China/dpa. - Vor 54 019Zuschauern im fast voll besetzten Olympic Sport-Center von Tianjinbezwang die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) amMittwochabend (Ortszeit) Norwegen klar mit 3:0 (1:0). SpielführerinBirgit Prinz zeichnete für den wichtigen Führungstreffer in der 42.Minute verantwortlich, wenngleich die Norwegerin Trine Rönningschließlich per Eigentor vollendete. Kerstin Stegemann (72.) und dieeingewechselte Martina Müller (76.) sorgten schließlich mit einemDoppelschlag für die endgültige Entscheidung.
«Ich bin total stolz auf unsere Leistung. Wir haben uns förmlichins Spiel reingebissen - das fand ich klasse. Und das 1:0 kurz vorder Pause war enorm wichtig», befand Trainerin Silvia Neid nach derPartie. Im dritten Endspiel nach 1995 und 2003 trifft sie mit derDFB-Elf am Sonntag (14.00 Uhr MESZ/ZDF und Eurosport) in Shanghai aufdie USA oder Brasilien. Diese Teams ermitteln an diesem Donnerstag inder zweiten Vorschlussrunden-Partie in Hangzhou den Final-Gegner.«Der Gegner ist mir ehrlich gesagt egal. Die USA spielen so ähnlichwie Norwegen, Brasilien ist technisch sehr versiert. Auf jeden Fallwerden wir sehr gut vorbereitet ins Finale gehen», betonte Neid.
Sie vertraute der selben Startformation wie beim 3:0-Sieg überNordkorea. Anders als zuletzt im Viertelfinale fand der Weltmeisterschnell ins Spiel, war von Beginn an hellwach. Sandra Smisek gabschon in der 1. Minute einen Warnschuss auf das Tor ab, der aberknapp über die Latte strich. Weitere Chancen in der temporeichenPartie zweier gleichwertiger Teams mit ähnlicher Spiel-Anlage hattenRenate Lingor (13.), Smisek per Kopf (15.) nach einem Lingor-Freistoßund Birgit Prinz (17.). Doch alle Versuche waren zu hoch angesetzt.
Aber auch die Norwegerinnen waren in einer sehr starken Phasezwischen der 18. und 23. Minute nicht erfolgreicher. Leni LarsenKaurin scheiterte gleich zwei Mal an DFB-Torhüterin Nadine Angerer,die auch bei Schüssen von Ingvild Stensland und Solveig Gulbrandsenauf dem Posten war und immer sicherer wurde.
Danach wogte das abwechslungsreiche Spiel hin und her, bis sichPrinz auf der linken Seite nach einem Pass der für Melanie Behringereingewechselten Fatmire Bajramaj ein Herz fasste. Die Spielführerinzog auf und davon, hatte dann aber das Glück der Tüchtigen, dass ihrescharfe Hereingabe von Innenverteidigerin Rönning unhaltbar für BenteNordby ins eigene Netz gelenkt wurde. Nur 60 Sekunden später branntees wieder im deutschen Strafraum, bis Angerer beherzt zugriff.
Nach dem Wechsel verflachte das Spiel ein wenig, auch da sich derWelt- und Europameister mehr auf Konter verlegte und das Geschehenweitgehend kontrollierte. Stegemann und Müller beseitigten mit zweiToren innerhalb von nur vier Minuten die letzten Zweifel amverdienten 13. Sieg über den Dauer-Rivalen. Auch die Abwehrverrichtete erneut sehr gute Arbeit und ließ nur wenige Chancen im29. Duell mit dem Weltmeister von 1995 zu. So blieb die Elf auch imfünften WM-Spiel in Serie ohne Gegentor - WM-Rekord. Den letztenGegentreffer kassierte Deutschland im Finale 2003 gegen Schweden inder 41. Minute - danach folgten 507 WM-Minuten ohne Gegentreffer.