Warnstreiks bei IT-Dienstleister EDS
Rüsselsheim/Düsseldorf/dpa. - Mit mehrstündigen Warnstreiks haben mehr als 1800 Beschäftigte des Computerunternehmens EDS einen Haustarifvertrag gefordert.
Am größten deutschen Standort des IT-Dienstleisters in Rüsselsheim versammelten sich am Dienstag nach Gewerkschaftsangaben mehr als die Hälfte der dort rund 1600 Beschäftigten zu einer Protestaktion. Auch in den übrigen bundesweit 17 Niederlassungen sei es zu Arbeitsniederlegungen und Protesten gegen die starre Haltung der Geschäftsleitung gekommen. Die Beschäftigten verlangen Tarifverträge zu Gehalt, Arbeitsbedingungen und Beschäftigungssicherung.
Die neue EDS-Mutter Hewlett Packard (HP) hatte nach der Übernahme im vergangenen Jahr angekündigt, im Rahmen eines weltweiten Restrukturierungsprogramms in Deutschland von bundesweit etwa 4200 EDS-Arbeitsplätzen 1150 streichen zu wollen. Standortschließungen sind in Ludwigsburg, Leuna, Wuppertal, Essen und Köln geplant. In Rüsselsheim wackelt nach Betriebsratsangaben jeder dritte Job.
Eine EDS-Sprecherin verwies auf interne Verhandlungen mit dem Betriebsrat, deren vorerst letzte Runde erst am Vortag stattgefunden habe. Ansonsten respektiere man das Recht der Beschäftigten, an den Warnstreiks teilzunehmen, sei aber zu keinem Kommentar bereit.
EDS war 1962 im US-Staat Texas von dem späteren Präsidentschaftskandidaten Ross Perot gegründet worden. Nach zwölf Jahren unter dem Dach von General Motors wurde das Unternehmen 1996 wieder selbstständig. Im vergangenen Jahr wurde es vom weltgrößten Computerhersteller HP übernommen. Der deutsche Hauptsitz befindet sich in Düsseldorf.