Wanderwege Wanderwege: Versperrt oder sogar gänzlich verschwunden
Freyburg. - Über Pfingsten ist an Unstrut und Finne erneut mit Scharen von Wanderern zu rechnen. Zwar steht denen mittlerweile ein ganz passables Wegenetz zur Verfügung, doch hat das Schwachstellen. In Freyburg etwa "wandert" man auf der Weinstraße unterhalb des Schweigenberges nach wie vor am Fahrbahnrand. Und wer den in allen Wanderkarten eingezeichneten Weg vom Gewerbegebiet Richtung "Buttlau" nehmen will - so nennen Ortskundige eine Verbindung zwischen B180 und Zscheiplitz - wird vergeblich suchen. Der Weg ist verschwunden. Die Seniorengruppe von TSG Freyburg, die regelmäßig in der Umgebung von Freyburg wandert, machte die Stadt vor einiger Zeit in einem Schreiben auf diese und andere Fehlstellen aufmerksam.
Stadtrat Bernhard Franke (SPD) nahm sich der Sache an und erläuterte die Wanderwegsituation im Hauptausschuss. Auch im Bauausschuss ging es um den Weg am Schweigenberg, wozu Stadtrat Klaus Scheiding (Bürgerkreis) eine Dokumentation vorlegte. Viele Hindernisse Tatsächlich ist der Ruf nach Wiedereinrichtung des Weges am Schweigen seit Jahren zu hören, nicht zuletzt aus Zscheiplitz. Der Weg zwischen Straße und Weinberg ist Eigentum der Stadt, er wurde einst aus den Weinbergsgrundstücken "heraus gemessen". Inzwischen ist er teilweise zugewachsen, teilweise auch durch private Nutzung versperrt. Da der Wanderweg unmittelbar am Berg verläuft, hat er allerdings einen Nachteil: Man sieht vor lauter Stützmauer die Weinberge nicht.
So scheint manchem ein Weg zwischen Unstrut und Straße reizvoller. Der Nachteil hier: Die Stadt müsste dafür Grund und Boden erwerben, wobei die Eigentumsverhältnisse zumindest unübersichtlich sind. Zudem würden Vorstöße beim Träger der Straße zwischen Freyburg und Zscheiplitz, dem Kreis, vermutlich darauf hinauslaufen, dass der Kreis die Straße, von der er sich ohnehin trennen möchte, ganz der Stadt verehrt. Zum Weg am Schweigenberg verblieb man im Bauausschuss so: Im Zusammenhang mit dem Haushalt des nächsten Jahres soll darüber entschieden werden, ob die Stadt das Geld für eine Entwurfsplanung für einen neuen Weg auf der der Unstrut zugewandten Seite der Straße einstellen kann. Er sollte in Höhe der Straße verlaufen und nicht im Überschwemmungsbereich. Ungeachtet dessen, wie man sich hinsichtlich dieser Neuanlage entscheidet, solle der Weg rechts der Straße beräumt und begehbar gemacht werden, äußerte Bauamtsleiterin Astrid Weide.
Zum Weg vom Freyburger Gewerbegebiet Richtung Zscheiplitz, so machte Stadtrat Franke aufmerksam, gab es einst einen Parallelweg von der Neusiedlung. Einer der beiden Wege, so Franke, würde ausreichen und sollte wieder eingerichtet werden. Ein weiterer Kritikpunkt der Seniorenwanderer: Eine große Pfütze, die nach Niederschlägen auf dem Weg zwischen Schloss und Haineberg steht: Hier, so regte Franke an, könne durch die Verlegung eines Abflussrohres Abhilfe geschaffen werden. Frankes Fazit: Die Verwaltung müsse Hinweise zu Wanderwegen ernst nehmen und Mängel beseitigen. Auch umfangreicheren Maßnahmen wie der Wiedereinrichtung müsse man sich stellen.