Vox Vox: Tomate gegen Paprika

Köln/dpa. - Im Januar 2002 sahen sich jeden Abend durchschnittlich 760 000Zuschauer «die schnellste Kochshow der Welt» an, zu einer Tageszeit,wenn andere Sender Serien, Boulevardmagazine oder Quizshows zeigen.Zur Jubiläumsendung, die an diesem Freitag (22. Februar) um 18.15 Uhrausgestrahlt wird, hat Gastgeberin Britta von Lojewski gleich 15Spitzenköche zum Duell «Tomate» gegen «Paprika» eingeladen. Damit dievielen Köche den Brei nicht verderben, treten sie in kleinenGrüppchen nacheinander in insgesamt vier Runden an. In jeder Rundeduellieren sich jeweils zwei «Tomaten» mit zwei «Paprikas».
Die «Paprikas» und «Tomaten» haben jeweils für das gegnerischeTeam eingekauft, sagt von Lojewski, deren «Kochduell»-Vertrag nochbis Ende 2003 läuft. Jakobsmuscheln, Hackfleisch, Brokkoli undOrangen, aber auch alte Brötchen, Pinienkerne und Wantan-Teig wollenverarbeitet werden. «macht et jut, datt uns keine Klagen kommen»,ruft die Gastgeberin ihren Starköchen noch zu - und dann gehen dieKameras an.
Quirle drehen sich, Öl und Tabasco fließen in rauen Mengen.Tomaten werden gehackt, Muscheln mit Zitronensaft bearbeitet,Topfdeckel klappern, es wird filetiert, frittiert, gebrutzelt undgenascht. Zwischendurch fliegt schon mal eine Zutat in RichtungTafel, wo die zuschauenden Köche ihre Mannschaft heftig anfeuern.Unter einem laut lachenden Koch geht sogar - in einer Drehpause - einStuhl zu Bruch. Schweißtreibend sind die sieben Minuten, die eineKochrunde dauert, so dass die Damen und Herren zwischendurch neugepudert werden müssen. Nach insgesamt 28 Minuten Koch- undAnrichtezeit werden dem Zuschauer gefüllte Papayas, überbackeneMuscheln, ein Wantan-Hack-Auflauf, Fleisch-Häppchen, Sahnetorte undTiramisu präsentiert.
Seit dem Start der Serie verfolgten 55 000 Gäste im Studio dieAufzeichnungen, rund 2000 kochten mit, 20 000 Lebensmittel wurdenverbraucht. Prinzip der 45-minütigen Sendung: Insgesamt vier Köchetreten in zwei Runden gegeneinander an, um fünf Zutaten in fünfMinuten in ein Menü zu verwandeln. Die Studiogäste wählen zwei Köcheals vorläufige Sieger aus. Diese brutzeln dann in einem drittenDurchgang mit einem Kandidaten aus dem Publikum in ihrer Seite weiterum den endgültigen Spitzenplatz. Das Publikum entscheidet.
Weil in der Jubiläumssendung alles etwas anders ist, dürfen dieKöche aus allen Teilen Deutschlands, unter ihnen auch ein gebürtigerSchweizer und Italiener, allerdings selbst urteilen «mhhh», «lecker»und «super». Dann machen sich beide Lager in der letzten Drehpauseüber die Speisen her, bis eine mahnende Stimme aus dem Aufnahmeteamkommt: «Hey, esst nicht alles auf, bevor die Kameras nochmalangehen.»