Volleyball Volleyball: Mit Michael Mücke in den Endspurt
SPERGAU/MZ. - Auf dem Trainerstuhl des VC Bad Dürrenberg / Spergau kehrt keine Ruhe ein. Beim Heimspiel am Sonnabend gegen Wuppertal nimmt bereits der dritte Chefcoach dieser Saison darauf Platz. Michael Mücke heißt der neue Mann, der in dieser Woche verpflichtet wurde.
Hintergrund des Wechsels ist der Ausfall des bisherigen Cheftrainers Viktor Borchtch, der offenbar an einer schweren Virusinfektion erkrankt ist. "Wir mussten handeln", sagt Teammanager Peter Kurzawa. "Wir können nicht in der entscheidenden Phase gegen den Abstieg ohne Chefcoach antreten."
Co-Trainer ist offen
Wer an der Seite von Mücke als Co-Trainer stehen wird, ist noch offen. Er werde sich denjenigen selbst aussuchen können, sagt Kurzawa. Auf dieser Position gab es in dieser Saison sogar schon vier Personen: die beiden Ex-Cheftrainer Borchtch und Lars Schneider, Haroldas Cyvas und Hans-Jürgen Kreft. Schneider war als Chef in die Saison gegangen, gab aber aus beruflichen Gründen an Borchtch ab.
Der neue Trainer ist 56 Jahre alt und in der Region kein Unbekannter. Bevor er 2008 / 2009 das Bundesligateam von Giesen / Hildesheim trainierte, war er zwei Jahre Trainer beim VC Leipzig, davor zwei Jahre beim VC Markranstädt - beide damals Erstligisten. Gekommen war er von einem vierjährigen Engagement in Wuppertal.
Mücke hat einen bemerkenswerten Weg hinter sich. Geboren und aufgewachsen in Warnemünde, wurde er 1976 wegen versuchter Republikflucht zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt und 1978 in den Westen abgeschoben. "Ich landete beim Hamburger SV, spielte dort Volleyball und war Trainer", erzählt er. In Hamburg hat er auch studiert. Heute lebt er mit Frau und Kindern in Hildesheim.
Nach den ersten Trainingseinheiten bei den Piraten hält sich Mücke mit Bewertungen zurück. "Ich will erst einmal die Spieler kennen lernen, sehen, was sie drauf haben, wie ich ihnen helfen kann." Einige dürften aber wissen, wie es unter ihm läuft. Cyvas, Christian Langer und Christoph Helbig haben zu Leipziger und Markranstädter Zeiten schon bei ihm trainiert.
Montag kam der Anruf
Nach seiner letzten Trainerstation in Giesen / Hildesheim hatte sich Mücke eine Auszeit genommen. "Ich habe mich um die Familie gekümmert und mich mit meinen Hobbys beschäftigt, aber im Januar habe ich gemerkt, dass mir doch etwas fehlt", erzählt er. Kurzawas Anruf am Montag kam daher gerade recht. "Es ist eine Herausforderung, die Mannschaft vor dem Abstieg zu bewahren", sagt Mücke. Die Playoffs hält er für nicht mehr erreichbar. "Mit den letzten sechs Spielen haben für uns die Playdowns begonnen." In der Abstiegsrunde spielen die Teams auf Platz neun bis zwölf die Absteiger aus.