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Volleyball-Bundesliga Volleyball-Bundesliga: Netzhoppers wehren sich gegen Punktabzug

Von Karsten Doneck 18.10.2012, 18:28

Bestensee/dpa. - Die Netzhoppers KW-Bestensee wehren sich: Der Volleyball-Bundesligist hat am Donnerstag angekündigt, fristgerecht innerhalb von 14 Tagen Widerspruch gegen die Sanktionen einzulegen, die von der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) am Mittwoch gegen den Verein verhängt worden sind.

Die Brandenburger hatten beim Lizenzierungsverfahren für die Saison 2012/13 trotz mehrfacher Aufforderung bestimmte Unterlagen und Nachweise nicht eingereicht. Die DVL bestrafte die Versäumnisse mit einem Abzug von vier Punkten. Zudem darf der Verein vorläufig keine ausländischen Spieler mehr einsetzen.

Seit Jahren plagen die Netzhoppers KW-Bestensee finanzielle Probleme. Erst im Sommer dieses Jahres stand ihre Bundesliga-Zukunft wegen einer Steuerschuld von rund 20 000 Euro wieder einmal auf der Kippe.

„Uns war eine Bestrafung angekündigt worden“, sagte Netzhoppers-Manager Michael Kahl der Zeitung „Märkische Allgemeine“ (Donnerstag), zeigte sich aber über das Ausmaß der Sanktionen entsetzt: „Wenn man uns nicht mehr in der Liga haben will, dann bitte schön. Aber dann spielen in der Bundesliga demnächst nur noch höchstens acht Mannschaften.“

Unterdessen hat der DVL-Vorsitzende Michael Evers das harte Urteil noch einmal bekräftigt. Um überhaupt eine Lizenz für die Saison zu erhalten, habe der Verein bis zum heutigen Tage „die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, auch wenn sie bestehen sollte, nicht nachgewiesen“, sagte Evers.

Auch die Kritik, die Strafe erst wenige Stunden vor dem Saisonauftaktspiel der Brandenburger am Mittwochabend bei Evivo Düren bekannt gegeben zu haben, lässt Evers nicht gelten: „Bis zum Mittag hatten wir aufgrund der Versäumnisse keinen einzigen Spieler auf der Mannschaftsliste der Netzhoppers freigegeben.“ Demnach also drohte in Düren sogar eine Spielabsage. Kahl hingegen wirft der DVL vor: „Wir waren wegen der Angelegenheit in ständigem Kontakt. Die Probleme waren bekannt und auch, dass wir an deren Lösung arbeiten.“

Bei der 1:3-Niederlage in Düren hatten die Netzhoppers dann lediglich neun Spieler zur Verfügung. Auf ihre einzigen beiden ausländischen Spieler, den tschechischen Neuzugang Jakub Rybnicek sowie Libero Kamil Ratajczak, mussten sie zwangsweise verzichten. Dabei werde Rybnicek, so heißt es von Vereinsseite, extern durch einen Sponsor finanziert, der Pole Ratajczak spiele immerhin schon im dritten Jahr für die Netzhoppers.

Sollte ein Widerspruch der Netzhoppers vor der Spruchkammer des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) Erfolg haben, müsste konsequenterweise auch die 1:3-Niederlage der Netzhoppers in Düren annulliert werden, da die Brandenburger durch das Fehlen ihrer ausländischen Spieler einen Wettbewerbsnachteil erlitten.